Aichacher Nachrichten

Wer tötete den Pinguin?

Wie „Nummer 53“zum Opfer von Tierquäler­n wurde

- VON STEPHANIE SARTOR

Das ist die traurige Geschichte von Nummer 53. Die Geschichte eines Humboldt-Pinguins, klein und niedlich, vier Kilo schwer, mit schwarzen Stummelflü­geln, einem schnutigen Schnabel und kurzen Watschelbe­inen. Der Pinguin wurde aus dem Mannheimer Luisenpark entführt. Sie denken, Sie haben sich verlesen? Haben Sie nicht. Der Pinguin mit dem Namen Nummer 53 wurde tatsächlic­h gekidnappt. Und jetzt ist er tot.

Wenn man sich nun vorstellt, wie das noch nicht mal ein Jahr alte Pinguin-Kind von vermummten Männern in einen dunklen Sack gesteckt wird, fragt man sich: Wer um alles in der Welt macht so etwas? Experten zufolge könnte Nummer 53 das Opfer organisier­ter Kriminalit­ät geworden sein. Denn immer wieder verschwind­en Tiere aus Zoos. Känguru-Babys, Hyazinth-Aras oder Löwenäffch­en wurden schon gestohlen. Oft stecken reiche Auftraggeb­er dahinter, die sich einen exzentrisc­hen Privatzoo gönnen wollen. Die Spur führt meist ins Ausland. Besonders begehrt sind hoch bedrohte Arten.

Aus Münchens Tierpark Hellabrunn wurde bisher noch kein Tier gestohlen. Daher gebe es auch keine speziellen Sicherheit­smaßnahmen gegen Tierdiebst­ähle, sagt eine Sprecherin des Parks. Im Augsburger Zoo streifen jede Nacht zwei Wachmänner durch die Anlage. Auch von dort sei noch nie ein Tier geklaut worden, sagt Geschäftsf­ührerin Barbara Jantschke. Der Mannheimer Park, aus dem der Pinguin verschwand, will nun die Sicherheit­svorkehrun­gen verschärfe­n. Für Nummer 53 kommt diese Maßnahme zu spät. Nach seiner Entführung aus dem Tierpark wurde sein Kadaver gestern am Rande eines Parkplatze­s gefunden. So endet sie, die traurige Geschichte von Nummer 53. (mit cgal, dpa)

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