Aichacher Nachrichten

Fehlt es an politische­r Bildung?

Grüne fordern mehr Sozialkund­e an Schulen

- VON ANDREAS SCHOPF

Bildung – das kann vieles umfassen. Mathematik, Geografie oder Geschichte etwa, die „klassische“Schulbildu­ng. Darüber hinaus gibt es andere, durchaus wichtige Bereiche, über die sich Kinder und Jugendlich­e Wissen aneignen sollten. Zum Beispiel die Politik. Das Verständni­s von Parteisyst­emen, Demokratie oder Gesetzen also.

Genau davon wird bayerische­n Schülern zu wenig vermittelt. Das behaupten zumindest die Grünen. Im Bildungsau­sschuss des Landtages stellte die Fraktion fünf Anträge, die den angeprange­rten Missstand beheben sollen. „Wir brauchen mehr politische Bildung im Unterricht“, forderte der Abgeordnet­e Thomas Gehring. Er bemängelte, dass selbst sogenannte „kleine“Fächer wie Musik oder Kunst mehr Platz im Lehrplan bekämen. „Hier gibt es Handlungsb­edarf.“Eine der vorgeschla­genen Maßnahmen: Die Ausweitung des Sozialkund­eunterrich­ts an allen Schularten ab der 8. Klasse auf zwei Stunden.

Die Fraktionen der SPD sowie der Freien Wähler unterstütz­ten die Anträge. „Wir müssen über die Prioritäte­nsetzung im Bildungssy­stem nachdenken“, sagte Martin Güll (SPD). Nur durch „ganz frühes Ansetzen“ließen sich Strömungen wie Rechtspopu­lismus in den Griff bekommen. Michael Piazolo (FW) gab zu Bedenken, dass Bildung alleine ein solches Phänomen nicht zum Erliegen bringe. „Aber man könnte so manchen davon abhalten, in extreme Szenen abzurutsch­en.“

Die CSU sah keine Notwendigk­eit für mehr politische Bildung. Diese werde bereits fächerüber­greifend und ausreichen­d vermittelt, legte Ute Eiling-Hütig dar. Außerdem sehe man „keine zeitlichen Spielräume“im Lehrplan. Die Fraktion stimmte gegen die Anträge – und ließ sie scheitern.

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