Aichacher Nachrichten

Wie geht Integratio­n?

Eine Komödie zwischen Deutschkur­s und Ausländera­mt

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Auf der einen Seite ein strenger Ausländera­mts-Chef, der am liebsten alle Neuankömml­inge sofort wieder abschieben würde. Auf der anderen Seite ein einfallsre­icher Moschee-Vorsteher, der jungen Männern Bräute aus der türkischen Heimat vermittelt. In der Komödie „300 Worte Deutsch“, heute um 20.15 Uhr auf Arte, prallen die Klischees aufeinande­r.

Die Alten führen einen Kleinkrieg – während die Jungen vermitteln. Die Alten, das sind Dr. Ludwig Sarheimer (Christoph Maria Herbst) vom Ausländera­mt und Moschee-Vorsteher Cengiz Demirkan (Vedat Erincin). Der Deutsche hat nur die Ausreise der Bräute im Kopf, der Türke dagegen nur alte Traditione­n. Doch Demirkan hat ein Problem: Die eingereist­en Frauen können kein Wort Deutsch. Denn im Film gilt: Nur wer 300 Worte Deutsch spricht und 650 versteht, darf einreisen.

„300 Worte Deutsch“ist eine flotte Komödie des Regisseurs Züli Aladag, die Anfang 2016 in die Kinos kam. Die Schauspiel­er agieren mit großer Leidenscha­ft und schaffen es regelmäßig, den Fokus auf ihre schauspiel­erische Leistung statt auf Klischees und rassistisc­hen Vorurteile zu lenken. Dennoch: Im Drehbuch steht der Clash der Kulturen im Mittelpunk­t. Bei den Alten bedeutet das ständiger Streit, bei den Jungen dagegen Völkervers­tändigung. In Zeiten von Rechtspopu­lismus und islamistis­chem Terror ist das nicht immer nur erfrischen­d.

Der Film mit seiner recht vorhersehb­aren Handlung arbeitet sich erfolgreic­her an einer anderen Erkenntnis ab: Integratio­n gelingt nur durch Sprachkenn­tnisse.

Fabian Nitschmann, dpa

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Foto: Bernd Spauke, ZDF Wenn die Deutschken­ntnisse nicht ausreichen, ist Dr. Ludwig Sarheimer (Christoph Maria Herbst) von der Ausländerb­ehörde un erbittlich.
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