Kommt die Goggelesbrücke wieder?
Die Stadt hat die erste Weiche für den Bau eines Stegs für Radler und Fußgänger über die Wertach gestellt, obwohl die Ackermannbrücke nebenan eine extra Rampe bekommt
Die Stadt hat am Donnerstag die erste Weiche für den Bau eines Fußgängerstegs anstelle der alten Goggelesbrücke über die Wertach in Pfersee gestellt. Geld ist im Doppelhaushalt für 2016/17 zwar keines eingeplant, aber schon im ersten Nachtragshaushalt 2017 könne sich unter Umständen etwas tun, so Baureferent Gerd Merkle (CSU). Der Beschluss hat keinerlei bindende Wirkung, doch dass das Thema nach Jahren der absoluten Stille überhaupt auf die Tagesordnung kam, kann man als Signal werten.
In der Bürgerversammlung vom vergangenen November hatte der Pferseer CSU-Vorsitzende Bernd Zitzelsberger den Antrag gestellt, dass bis spätestens Ende 2020 ein Steg stehen soll. Auch die SPD Pfersee fordert den Bau der Brücke seit längerem. Die Stadt hatte bisher mit Verweis auf die knappen Mittel abgewunken. Der Beschluss von Donnerstag ist der erste seit Jahren. Zeitlich binden lassen will die Stadt sich mit einem Datum 2020 freilich nicht. „Das würde in den Haushalt eingreifen, und über den entscheidet allein der Stadtrat“, so Merkle.
Sollte der 1,5 Millionen Euro teu- re Steg gebaut werden, würden die gut 500 Meter zwischen Luitpoldund Ackermannbrücke künftig mit drei Brücken über die Wertach versehen sein. Das war bis zum Jahr 2005, als die Goggelesbrücke wegen des Hochwasserschutzes abgerissen werden musste, schon der Fall. Allerdings wird die Ackermannbrücke, die momentan neu gebaut wird und 2018 in Betrieb geht, mit einer schmalen Betonrampe ans Wertachufer angebunden. Radler und Fußgänger könnten so mit einem kleinen Umweg von Ufer zu Ufer gelangen. Die Rampe, für die es eine finanzielle Förderung gibt, war im Hinblick auf die fehlende Goggelesbrücke eingeplant worden. Für den Bau der Goggelesbrücke sind daher keine weiteren Fördergelder zu erwarten. Sprich: Die Stadt muss sie alleine bezahlen. An der Rampe zur Ackermannbrücke will die Stadt aber festhalten. Ohne sichere Finanzierung sei es nicht sicher, dass die Goggelesbrücke kommt, so Merkle.
Gegen den Vorschlag der Verwaltung stimmten die Stadträte Rolf Rieblinger (bisher CSM, bald CSU) und Volker Schafitel (Freie Wähler). Schafitel kritisierte, dass der Beschluss zu vage sei. Es handle sich um eine reine Absichtserklärung.