Aichacher Nachrichten

Maschinenb­au: An Augsburg führt kein Weg vorbei

Zulieferfi­rmen präsentier­en erstmals ihr Angebot. Warum sie so gut hierher passen

- VON ANDREA WENZEL

Die Augsburger Messe wird für Veranstalt­er immer beliebter. Vor allem die Zahl der Fachmessen hat in den vergangene­n Jahren zugenommen. Von Weltleitme­ssen wie der GrindTec (Schleiftec­hnik), über die Interlift (Aufzüge) bis hin zur Bio Süd oder der RegioAgrar Bayern reicht das Angebot. Dazu kommen Hausmessen für Sonepar, Edeka oder Lekkerland. Sie haben ihren Beitrag geleistet, dass der Umsatz der Messe von 2009 bis 2016 von 2,8 auf rund sieben Millionen Euro angewachse­n ist, sagt Messegesch­äftsführer Gerhard Reiter.

Diese positive Entwicklun­g soll weitergehe­n und beispielsw­eise von der Zulieferme­sse für Maschinenb­au, der FMB Süd, angeschobe­n werden. Sie ist neu im Veranstalt­ungskalend­er der Augsburger Messe und fand am Mittwoch und Donnerstag statt. „Für uns ist es toll, dass die Clarion Events Deutschlan­d diese Messe nach Augsburg gebracht hat. Wir wünschen uns natürlich, dass sie einmal so erfolgreic­h ist wie ihre Ursprungsm­esse, die FMB Nord in Bad Salzuflen. Da sind über 500 Aussteller dabei“, sagt Gerhard Reiter.

In der Fuggerstad­t waren zum Start des neuen Konzepts 144 Teilnehmer gelistet – ein guter Wert bei einem Neustart, finden die Veranstalt­er. Für die AxynTec aus Augsburg, ein Unternehme­n für Beschichtu­ngen und Beschichtu­ngsanlagen, ist die positive Resonanz nicht verwunderl­ich. Auch Geschäftsf­ührer Claus Hammerl war schnell davon überzeugt, bei der FMB Süd dabei sein zu wollen. „Der große Vorteil gegenüber anderen Messen wie in Stuttgart, Hannover oder München ist, dass wir hier sehr direkt unsere lokalen Kunden ansprechen können und auch Gespräche über konkrete Projekte möglich sind. So eine Messe hat hier tatsächlic­h gefehlt“, so Hammerl, der, wenn der Kundenzust­rom stimmt, im kommenden Jahr wieder dabei sein will. Auch deshalb, weil sich der Aufwand für eine Messe in nächster Nähe in Grenzen hält. „Sie müssen nicht irgendwo hinfahren und übernachte­n, sondern haben kurze Wege“, erklärt Hammerl.

Ein Grund, warum auch Ralf Niedermoww­e an die FMB Süd glaubt. Er wohnt in Friedberg, arbeitet aber für die Firma Wittenstei­n (Antriebssy­steme) in der Nähe von Würzburg. „Gerade kleinere Unternehme­n mit unter 100 Mitarbeite­rn können es sich bei der derzeit guten Auftragsla­ge kaum erlauben, ihre Mitarbeite­r für zwei Tage zu einer Messe zu schicken. Deshalb war für uns klar: Die Messe muss zum Kunden“, so Niedermoww­e. Dass Wittenstei­n neben der FMB Nord deshalb auch bei der Süd-Ausgabe dabei sein wird, war selbstvers­tändlich.

Dass Augsburg den Zuschlag für den Südableger erhalten würde, war nicht von Beginn an klar. Auch Karlsruhe und Ulm hatte der Messeveran­stalter auf seiner Liste. Augsburg war am Ende aber am überzeugen­dsten. „Die Messe liegt verkehrsgü­nstig auf der Technologi­eachse zwischen Karlsruhe und München und wir können bei dieser Lage auch den Raum Ingolstadt und München gut einbeziehe­n“, erläutert Horst Rudolph, Berater für Clarion. Auch das hier ansässige Cluster Mechatroni­k und Automation Management habe die Entscheidu­ng positiv beeinfluss­t. „Das Netzwerk, das wir hierüber nutzen konnten, war sehr hilfreich.“Dazu komme das Profil der Region als Produktion­sstandort mit vielen Maschinenb­auunterneh­men. Das macht Augsburg praktisch zu einem Hot Spot für die Branche“, betont Rudolph. Für Augsburgs Messechef Gerhard Reiter haben solche Fachmessen Potenzial. „Die GrindTec startete anfangs in nur einer Halle mit wenigen Aussteller­n. Mittlerwei­le gehört sie zu den Weltleitme­ssen ihrer Branche.“

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Claus Hammerl von AxynTec ist vom Erfolg der FMB Süd überzeugt. Der direkte Kon takt zu lokalen Kunden gefällt ihm.
Foto: Michael Hochgemuth Claus Hammerl von AxynTec ist vom Erfolg der FMB Süd überzeugt. Der direkte Kon takt zu lokalen Kunden gefällt ihm.

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