Maschinenbau: An Augsburg führt kein Weg vorbei
Zulieferfirmen präsentieren erstmals ihr Angebot. Warum sie so gut hierher passen
Die Augsburger Messe wird für Veranstalter immer beliebter. Vor allem die Zahl der Fachmessen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Von Weltleitmessen wie der GrindTec (Schleiftechnik), über die Interlift (Aufzüge) bis hin zur Bio Süd oder der RegioAgrar Bayern reicht das Angebot. Dazu kommen Hausmessen für Sonepar, Edeka oder Lekkerland. Sie haben ihren Beitrag geleistet, dass der Umsatz der Messe von 2009 bis 2016 von 2,8 auf rund sieben Millionen Euro angewachsen ist, sagt Messegeschäftsführer Gerhard Reiter.
Diese positive Entwicklung soll weitergehen und beispielsweise von der Zuliefermesse für Maschinenbau, der FMB Süd, angeschoben werden. Sie ist neu im Veranstaltungskalender der Augsburger Messe und fand am Mittwoch und Donnerstag statt. „Für uns ist es toll, dass die Clarion Events Deutschland diese Messe nach Augsburg gebracht hat. Wir wünschen uns natürlich, dass sie einmal so erfolgreich ist wie ihre Ursprungsmesse, die FMB Nord in Bad Salzuflen. Da sind über 500 Aussteller dabei“, sagt Gerhard Reiter.
In der Fuggerstadt waren zum Start des neuen Konzepts 144 Teilnehmer gelistet – ein guter Wert bei einem Neustart, finden die Veranstalter. Für die AxynTec aus Augsburg, ein Unternehmen für Beschichtungen und Beschichtungsanlagen, ist die positive Resonanz nicht verwunderlich. Auch Geschäftsführer Claus Hammerl war schnell davon überzeugt, bei der FMB Süd dabei sein zu wollen. „Der große Vorteil gegenüber anderen Messen wie in Stuttgart, Hannover oder München ist, dass wir hier sehr direkt unsere lokalen Kunden ansprechen können und auch Gespräche über konkrete Projekte möglich sind. So eine Messe hat hier tatsächlich gefehlt“, so Hammerl, der, wenn der Kundenzustrom stimmt, im kommenden Jahr wieder dabei sein will. Auch deshalb, weil sich der Aufwand für eine Messe in nächster Nähe in Grenzen hält. „Sie müssen nicht irgendwo hinfahren und übernachten, sondern haben kurze Wege“, erklärt Hammerl.
Ein Grund, warum auch Ralf Niedermowwe an die FMB Süd glaubt. Er wohnt in Friedberg, arbeitet aber für die Firma Wittenstein (Antriebssysteme) in der Nähe von Würzburg. „Gerade kleinere Unternehmen mit unter 100 Mitarbeitern können es sich bei der derzeit guten Auftragslage kaum erlauben, ihre Mitarbeiter für zwei Tage zu einer Messe zu schicken. Deshalb war für uns klar: Die Messe muss zum Kunden“, so Niedermowwe. Dass Wittenstein neben der FMB Nord deshalb auch bei der Süd-Ausgabe dabei sein wird, war selbstverständlich.
Dass Augsburg den Zuschlag für den Südableger erhalten würde, war nicht von Beginn an klar. Auch Karlsruhe und Ulm hatte der Messeveranstalter auf seiner Liste. Augsburg war am Ende aber am überzeugendsten. „Die Messe liegt verkehrsgünstig auf der Technologieachse zwischen Karlsruhe und München und wir können bei dieser Lage auch den Raum Ingolstadt und München gut einbeziehen“, erläutert Horst Rudolph, Berater für Clarion. Auch das hier ansässige Cluster Mechatronik und Automation Management habe die Entscheidung positiv beeinflusst. „Das Netzwerk, das wir hierüber nutzen konnten, war sehr hilfreich.“Dazu komme das Profil der Region als Produktionsstandort mit vielen Maschinenbauunternehmen. Das macht Augsburg praktisch zu einem Hot Spot für die Branche“, betont Rudolph. Für Augsburgs Messechef Gerhard Reiter haben solche Fachmessen Potenzial. „Die GrindTec startete anfangs in nur einer Halle mit wenigen Ausstellern. Mittlerweile gehört sie zu den Weltleitmessen ihrer Branche.“