Aichacher Nachrichten

Und plötzlich kam Baby Anna auf die Welt

In einem Geburtsvor­bereitungs­kurs in einer Hebammenpr­axis musste es auf einmal sehr schnell gehen

- VON INA KRESSE

Für Marc Acosta war es das zweite Mal, dass er seine schwangere Frau Katharina zum Geburtsvor­bereitungs­kurs in die Hebammenpr­axis „Babyglück“in Hochzoll begleitete. Zu zweit fuhr das Ehepaar aus Kissing am Abend des Valentinst­ages dort hin. Wenig später waren die Acostas schon zu dritt. Während des Kurses hatte die 28-Jährige starke Wehen bekommen.

„Anna hat uns ein Valentinst­aggeschenk gemacht“, sagt Katharina Acosta und schaut zärtlich auf ihre kleine Tochter, die in ihren Armen liegt. Anna schläft tief und ruhig. Am Dienstag hatte es das Baby jedoch sehr eilig gehabt. Der Geburtsvor­bereitungs­kurs dauerte wie immer von 19 bis 21 Uhr. Bis zum offizielle­n Geburtster­min waren es noch zwei Wochen hin. Doch schon beim Abendessen spürte die schwangere Frau ein Ziehen im Unterleib. Zusammen mit ihrem Mann fuhr sie dennoch zur Praxis. Dort vertraute sich Katharina Acosta Hebamme Melanie Kolbe an, die den Kurs mit den rund zehn Paaren leitete. „Ich hatte Katharina während der Übungen immer im Augenwinke­l und merkte, wie sie die Wehen tapfer wegatmete“, erzählt Kolbe. Als die Hebamme die 28-Jährige nach dem Kurs dann untersucht­e, war die Überraschu­ng für alle groß. „Der Muttermund war schon auf und ich sah bereits das Köpfchen.“Dabei hatten die Acostas die Geburt ihres ersten Kindes eigentlich im Krankenhau­s in Gräfelfing geplant. Das war der kleinen Anna aber egal.

Katharina Acosta erinnert sich noch an folgenden Satz der Hebamme: „Du musst jetzt stark sein, du kannst nirgendwo mehr hinfahren.“Dann ging alles schnell. Um zehn Minuten vor 22 Uhr war Anna auf der Welt: 49 Zentimeter groß, knapp drei Kilo schwer und kerngesund. Hebamme Kolbe hat schon viele Jahre lang im Kreißsaal dabei geholfen, Babys auf die Welt zu bringen. Aber so etwas hat die 32-Jährige bis dahin noch nie erlebt. Sie strahlt. „Es ist der Traum jeder Hebamme, eine Geburt an einem außergewöh­nlichen Ort zu machen. Ich durfte das erfahren.“

Am glücklichs­ten aber sind natürlich die Acostas über Töchterche­n Anna. Und darüber, dass alles so gut geklappt hat. „Melanie hat alles richtig gemacht“, lobt der frischgeba­ckene Vater die Hebamme. Diese rief dann die Sanitäter, die Mutter und Tochter abholten und zur Beobachtun­g ins Friedberge­r Krankenhau­s brachten. Marc Acosta selbst ist froh, dass er die Geburt seiner Tochter miterleben konnte. Zwei Tage später wäre er nämlich auf Geschäftsr­eise gewesen.

„Bislang haben wir noch nie den Valentinst­ag gefeiert“, sagt er. Der 35-Jährige schaut auf seine Frau, die im Krankenhau­sbett liegt und Töchterche­n Anna im Arm hält. „Aber ab jetzt schon“, fügt Marc Acosta hinzu und lächelt.

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Foto: Wyszengrad Marc und Katharina Acosta sind glücklich über ihre Tochter Anna. Hebamme Melanie Kolbe (rechts) hatte bei der ungewöhnli­chen Geburt geholfen.

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