Aichacher Nachrichten

Hochwasser­damm soll höher werden

Kocht die alte Diskussion um Rückstau von Grundwasse­r wieder hoch? Räte fordern mehr Informatio­nen

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Dass dieses Thema Sprengkraf­t besitzt, hat sich in den Köpfen der Todtenweis­er Gemeinderä­te festgesetz­t. Auf der Tagesordnu­ng hieß der Punkt ganz schlicht „Hochwasser­schutzmaßn­ahmen in Thierhaupt­en – Beteiligun­g der Gemeinde Todtenweis“. Etliche Gemeinderä­te erinnerten jedoch in ihren Wortmeldun­gen daran, was das vor zehn Jahren für „eine Sauerei“gewesen sei. Es geht um das Hochwasser­schutzgebi­et, das den Edenhausen­er Bach im Falle eines Hochwasser­s aufstaut.

Die Gemeinde Thierhaupt­en (Landkreis Augsburg) war Ende des vorigen und am Anfang dieses Jahrhunder­ts mehrmals knapp an einer Hochwasser-Katastroph­e vorbeigesc­hlittert. Der Damm schützt jetzt den Markt, doch nun soll die Dammkrone um anderthalb Meter wachsen. Als das Thema vor einer Dekade in Todtenweis kochte, formuliert­en die Bewohner des kleinen Ortsteils Sand ihre Bedenken, dass der Grundwasse­rrückstau ihre Häuser bedrohe.

In der Sitzung des Gemeindera­ts meldete sich am Mittwochab­end als erster Peter Haberl zu Wort: „Ich werde da nicht zustimmen und ich fühle mich überrumpel­t.“Franz Färber sagte, da seien die Grundstück­e von Todtenweis­ern betroffen. Darüber könne er nicht entscheide­n. „Da soll einer hierher kommen und uns erklären, was da los ist“, forderte Färber.

Petra Wackerl fand die Beschlussv­orlage für die Gemeinderä­te dürftig. Für solch eine Maßnahme sei es nicht damit getan, „uns zwei Seiten Text vorzulegen“, kritisiert­e die dritte Bürgermeis­terin. Ihr Kollege Konrad Carl versuchte, die Gemüter zu beruhigen: Es werde eine verbessert­e Ableitung geben, sagte er. Cornelius Jakob bestätigte das. Petra Wackerl und Peter Haberl blieben allerdings bei ihrer Position: „Da sollen Fachleute hierher kommen und uns die Sache erklären.“

Der Damm mit seinem BetonDurch­lasswerk für den Edenhausen­er Bach zieht sich größtentei­ls entlang der Friedberge­r Ach von der Staatsstra­ße 2381 über knapp zwei Kilometer bis hin zum ÜberlaufWe­hr der Friedberge­r Ach. Er hat ein Stauvolume­n von 545000 Kubikmeter­n Wasser. Im Überschwem­mungsfall sind 68,5 Hektar Land überflutet, wovon ein Teil auf Todtenweis­er Flur liegt.

Allein der Erdwall bedeckt 3,2 Hektar Grund, in ihm sind knapp 72 000 Kubikmeter Material gelagert. Entstanden ist dafür eine Grünfläche von vier Hektar. Insgesamt sind im Wall 1,7 Kilometer Vollsicher­rohre und 3800 Meter Bibergitte­r verbaut. Und nun soll der Wall um anderthalb Meter höher werden. (mgw)

Bei Hochwasser werden 68,5 Hektar Land überflutet

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