Zu viele Kinder für Schule und Kindergarten
Adelzhausen muss improvisieren, um alle unterbringen zu können. Kurzfristig gibt es nur eine Lösung
Zu viele Kinder und zu wenig Platz in der Schule und im Kindergarten. Vor dieser Herausforderung steht die Gemeinde Adelzhausen. Am Mittwoch diskutierten die Gemeinderäte über eine Containerlösung, um den Engpass zu überbrücken. Langfristig komme wohl nur ein Anbau in Frage, sagte Bürgermeister Lorenz Braun.
Acht Klassen werden es ab dem neuen Schuljahr in der Grundschule sein. Zwei davon werden im Schulhaus in Tödtenried (Gemeinde Sielenbach) unterkommen, sechs in der Schule in Adelzhausen. Zusammen mit den Räumen, die für die Mittagsbetreuung, die offene Ganztagsschule und als Gruppenräume notwendig seien, fehle damit unter dem Strich ein Klassenzimmer, rechnete der Bürgermeister vor.
Bei einem Treffen mit Schulleiterin Gudrun Daniel war über mögliche Alternativen diskutiert worden. Die Überlegung, die Mittagsbetreuung in ein anderes Gebäude oder ebenfalls in die Nachbargemeinde zu verlegen, war als logistisch zu aufwendig wieder verworfen worden. Wird der etwa 70 Quadratmeter große Mehrzweckraum im Keller, der als Musik- und Handarbeitsraum genutzt wird, in ein Klassenzimmer umfunktioniert, fällt er zugleich als Raum für größere Veranstaltungen in der Schule weg.
Das Raumproblem wird sich in den nächsten Jahren eher noch verschärfen. Die Schulleiterin berichtete, dass sich die Zahl der Schüler von jetzt gut 120 bis in viereinhalb Jahren auf 182 erhöhen werde. Gibt es nun laut Daniel „zwei sehr starke Klassen“mit 27 Schülern, wird die Schule bis in fünf Jahren vielleicht sogar dreizügig werden. Das Fazit des Bürgermeisters: „Auf lange Sicht müssen wir etwas unternehmen. Eine provisorische Lösung geht nur vorübergehend.“Ähnlich sieht es beim Kindergarten aus. Hier steigt die Zahl der Kinder von 70 auf 85 an. Nach dem Sommer werde es eine Gruppe mehr geben, so der Bürgermeister. Auch die Nachbargemeinde Sielenbach könne nicht helfen, weil dort die Zahlen ebenfalls nach oben gehen. Das grundsätzliche Einverständnis des Gemeinderates zu einer Containerlösung hatte sich Braun schon im vergangenen Jahr geholt. Nun beschloss der Gemeinderat, einen Container für monatlich rund 860 Euro anzumieten. Dazu kommen einmalige Kosten von 4700 Euro für Anlieferung, An- und Abbau.
Als Übergangslösung für die Schule schlug der Bürgermeister ebenfalls einen Container vor. Als Standort käme der Lehrerparkplatz in Frage. Von dort aus könne vom Bauhof auch eine direkte Verbindung zwischen Schule und Container gebaut werden, erklärte Braun. Wird der Mehrzweckraum als Klassenzimmer genutzt, wären alle Klassen im Haupthaus untergebracht und der Container könnte als Musikund Versammlungsraum genutzt werden. Die Mietkosten für den Container liegen bei monatlich rund 1000 Euro. Rund zwei Jahre soll die Übergangslösung dauern, bis dahin könnte ein Anbau fertig sein. Als möglichen Standort kann sich der Bürgermeister die Fläche im Westen der Mehrzweckhalle vorstellen. Die Entscheidung über eine Containerlösung für die Schule trifft der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung. Bis dahin will Braun weitere Angebote einholen.