Dortmund ohne seine gelbe Wand
Wie der Bundesligist das DFB-Urteil zum Spiel gegen Wolfsburg umsetzt
Für Trainer Thomas Tuchel ist es ein „Monument des Weltfußballs“, für viele Fußballfans der stimmungsvollste Ort der Bundesliga. Im Spiel gegen den VfL Wolfsburg muss Borussia Dortmund auf die Unterstützung der legendären „Gelben Wand“verzichten. Weil beim vergangenen Heimspiel der Borussia gegen RB Leipzig viele Schmähplakate zu sehen waren, muss die rund 25 000 Zuschauer fassende Südtribüne des Stadions laut DFB-Urteil für eine Partie leer bleiben. Inzwischen sind 61 Tatverdächtige identifiziert, die Personen mit hochauflösenden Stadionkamera-Bildern ermittelt. Mögliche Strafmaßnahmen sind Stadionverbote, Vereinsausschlussverfahren, Dauerkarten-Kündigungen sowie zivilrechtliche Regress- und Schadenersatzansprüche
Wie sperrt man die größte Stehplatztribüne Europas? Die Eintrittskarten für die Tribüne sind deaktiviert. Zudem werden laut Stadion-Chef Christian Hockenjos mehr Ordner als bei anderen Bundesligaspielen eingesetzt. Sie werden zumeist an den Zugängen zur Südtribüne postiert und sollen verhindern, dass Fans trotz des Verbots auf die Südtribüne gelangen.
Wie reagiert die Polizei auf die besondere Situation? Obwohl deutlich weniger Zuschauer im Stadion sein werden, stuft die Polizei die Partie als Risikospiel ein. Deshalb sind mehr Beamte im Einsatz. Noch ist nicht absehbar, wie sich die ausgesperrten Fans verhalten.
Wie viele Zuschauer sind dabei? Der Signal Iduna Park ist mit 56 903 Zuschauern ausverkauft. 24 454 Plätze auf der Südtribüne bleiben aufgrund des DFB-Urteils frei. 1700 Fans kommen aus Wolfsburg. Weil die Gäste nicht das komplette Kartenkontingent abgerufen haben, gingen die restlichen Tickets an BVB-Anhänger – allerdings schon vor dem DFB-Urteil am vorigen Montag.
Welche Entschädigung gibt es für die Fans von der Südtribüne? Der BVB erstattet allen Fans, die erwiesenermaßen nicht zu den Tätern der Vorkommnisse rund um das Leipzig-Spiel gehören, den Eintrittskarten-Preis. Dauerkarteninhabern wird innerhalb der nächsten Wochen der anteilige Betrag erstattet. Tageskartenkäufer erhalten eine Karte für das letzte BundesligaHeimspiel dieser Saison am 20. Mai gegen Werder Bremen.
Gibt es auch Profiteure? Die Gastronomen dürften von der Sperrung der Südtribüne profitieren. So wollen viele Fanklubs von außerhalb der Stadt, die ihre Busse längst gebucht hatten, trotz des Verbots anreisen und sich das Spiel in einer der vielen Gaststätten vor Ort ansehen. (dpa)
Die Bewerbung der ungarischen Hauptstadt Budapest für die Olympischen Spiele 2024 ist fraglich geworden. Die Bürgerbewegung „Momentum“reichte am Freitag bei der Budapester Wahlbehörde 266000 Unterschriften ein, um eine lokale Volksabstimmung einzufordern. Erforderlich für ein Referendum wären nur 138000 Signaturen gewesen. „Es war ein Fehler der Politiker, dass sie die Menschen nicht gefragt haben“, erklärte der Momentum-Vorsitzende Andras Fekete-Györ. Die Wahlkommission muss nun die Echtheit der Unterschriften prüfen. Auch können Gegner einer Volksabstimmung die Gerichte anrufen. Budapest bewirbt sich neben Los Angeles und Paris für die Sommerspiele 2024. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will auf seiner Sitzung im September dieses Jahres über die Vergabe entscheiden. (dpa)