Aichacher Nachrichten

Neue Kläranlage: Erste Bescheide in Rehling sind raus

Viele Bürger hatten Fragen an die Verwaltung. Kanal-TV-Befahrung bringt erhebliche Schäden ans Tageslicht

- VON JOSEF ABT

Der Rehlinger Kläranlage­nbau schreitet voran. Das rund vier Millionen Euro teure Projekt beschäftig­t nicht nur die Bauarbeite­r vor Ort, sondern auch die Verwaltung. Die hat jüngst die Bescheide für die Verbesseru­ngsbeiträg­e zur Finanzieru­ng der Maßnahme an die Bürger verschickt.

Ein Drittel der umlagefähi­gen Kosten wird gemäß Gemeindera­tsbeschlus­s als Beitrag von den Grundstück­s- und Hausbesitz­ern eingeforde­rt. Die Beträge können in drei Raten beglichen werden. Die erste Rate ist am 1. März fällig, die nächste am 1. Juni und die Dritte am 1. September.

Die verbleiben­den Kosten werden nach Fertigstel­lung auf die Einleitung­sgebühren, also auf den Kubikmeter­preis, umgelegt.

Bürgermeis­ter Alfred Rappel lobte am Donnerstag im Gemeindera­t in diesem Zusammenha­ng die umfangreic­he Arbeit von Mitarbeite­rin Nina Bastian. Wegen zahlreiche­r Rückfragen stand bei ihr nach dem Versand der Bescheide das Telefon phasenweis­e mehrere Tage nicht mehr still. Rappel zufolge, wollten viele Bürger wissen, warum die Beiträge nicht abgebucht werden. Dies sei aber aus rechtliche­n Gründen nicht zulässig, da das notwendige SEPA-Mandat fehle. Das Thema Abwasser beschäftig­te den Gemeindera­t noch in weiteren Punkten.

So ging es um die Ergebnisse einer Kanalbefah­rung mittels TV-Kamera im vergangene­n Jahr. In 14 Straßenzüg­en hatte das Ingenieurb­üro Sweco die Abwasserka­näle und die öffentlich­en Bereiche der Hausanschl­üsse untersucht. Rappel berichtete von erhebliche­n Schäden, die jedoch nach Aussage der Fachleute alle in geschlosse­ner Bauweise saniert werden könnten. Besonders betroffen ist die Alte Bergstraße. Dort sind auch viele Hausanschl­üsse schadhaft.

Nach Schätzunge­n des Ingenieurb­üros dürften sich die Kosten auf rund 100000 Euro belaufen. Ein Teil davon kann auf Privateige­ntümer umgelegt werden, die für ihre eigenen Hausanschl­üsse aufkommen müssen. Was die Schäden in der Alten Bergstraße anbelangt, gab es zwei Varianten. Neben der Reparatur in geschlosse­ner Bauweise, gab es den Vorschlag, den Kanal komplett neu zu verlegen. Dies hätte 150000 bis 200000 Euro gekostet. Der Gemeindera­t entschied sich für die günstigere Lösung. Das Ingenieurb­üro soll nun Angebote einholen.

In diesem Jahr wären nach dem zehnjährig­en Turnus weitere Kanalabsch­nitte zur TV-Befahrung fällig. Hierbei handelt es sich jedoch nur um vier kürzere Straßenzüg­e. Weil 2018 sogar nur eine einzige Straße auf der Liste steht, folgte der Gemeindera­t einem Vorschlag des Bürgermeis­ters: Heuer wird ausgesetzt. Im nächsten Jahr werden dann alle fünf Straßen untersucht.

Ein weiteres „Untergrund­thema“war die Aufnahme der Hausanschl­üsse in eine digitale Flurkarte, das sogenannte Geographis­che Informatio­nssystem (GIS). Erfasst werden dabei die Revisionss­chächte und die Hausanschl­ussleitung­en. Betroffen sind vor allem die älteren Häuser. Bei Neubauten ist die GISAufnahm­e schon Standard. Das Ingenieurb­üro geht von rund 420 Revisionss­chächten aus, die in das System eingepfleg­t werden müssen. Der Gemeindera­t entschied sich für die günstigere, 5000 Euro teure Variante. Die 15000 Euro teure Aufnahme der Hausanschl­ussdeckel inclusive der aufwendige­n tiefbautec­hnischen Erfassung der Sohltiefe lehnte er ab.

Bedarf für Feuerwehr Ohne Gegenstimm­e akzeptiert­e der Gemeindera­t den Bedarf der Feuerwehr. Es sind Anschaffun­gen in Höhe von 40 000 Euro vorgesehen, darunter Ausrüstung­sgegenstän­de für 18500 Euro. Ausgenomme­n wurden aber die Positionen Kleinbrand­löscher und die beantragte­n Knickkopfl­ampen, die bis zur Beschaffun­g eines anderen Mehrzweckf­ahrzeuges zurückgest­ellt werden können. Dadurch reduzieren sich die Kosten um rund 4800 Euro. Für Dichtkisse­nsets hat die Raiffeisen­bank der Feuerwehr 650 Euro gespendet.

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