Blumenfeld wird mit Weiher Wasser beregnet
Gemeinderat II Betreiber möchte mehr entnehmen. Das aber stößt im Gremium auf Vorbehalte
Dürfen Schnittblumen auf einem Blumenfeld mit Oberflächenwasser aus einem nahe gelegenen Weiher beregnet werden? Mit dieser Frage befasste sich der Rehlinger Gemeinderat am Donnerstag.
Konkret geht es um ein Blumenfeld zwischen Oberach und Sankt Stephan. Dafür entnimmt der Betreiber seit ein paar Jahren Wasser aus dem nahen Reich-Weiher. 60 Kubikmeter sind ihm laut Wasserrechtsbescheid von 2010 erlaubt. Die Menge ist aber auf maximal 15 Liter je Sekunde begrenzt. Nun beantragte der Betroffene, die Wassermenge auf 200 Kubikmeter pro Jahr zu erhöhen. Je Beregnung sollten es nicht mehr als 60 Kubikmeter sein. Demnach wären maximal fünf Beregnungen im Jahr möglich. Mit 12:2 Stimmen lehnte der Gemeinderat den Antrag ab, auch mit Rücksicht auf den Pächter des Weihers. Dieser hatte sich be- reits gegen die bisherige Wasserentnahme ausgesprochen, weil bestimmte Fischarten nicht mehr gehalten werden könnten. Die nach fachlicher Beurteilung rasche Neubildung durch zuströmendes Grundwasser möge eine eventuelle wasserwirtschaftliche Beeinträchtigung ausgleichen. Für die Fischerei bedeute dies allerdings, dass warmes Wasser entnommen werde und kaltes Grundwasser zuströmt. Dadurch könne eine Beeinträchtigung für die Fischerei entstehen, lautete das Argument. Damit bleibt es bei den bisherigen 60 Kubikmetern. Der Bescheid gilt bis Ende 2030. Zusätzliche Ausgaben Ohne Gegenstimme genehmigte das Gremium über- und außerplanmäßige Ausgaben des vergangenen Jahres. Darunter war die Containeranlage auf dem Schulgelände für die Hortkinder für fast 24000 Euro. Dazu kommt die Umstellung des EDVServers auf ein neues Datensicherungssystem für rund 5700 Euro und die Verlegung des parallel zur Bergstraße verlaufenden verrohrten Entwässerungsgrabens (über 45000 Euro). Als positiv wertete Rappel die Haushaltsüberschreitungen bei der Gewerbesteuerumlage um rund 34000 auf rund 222000 Euro. Das bedeute, dass die Gewerbesteuer wesentlich höher ausgefallen sei. Mehrausgaben waren auch nötig für die Personalkosten im Kinderhaus (plus 26 000 auf rund 549 000 Euro), weil im September wegen der vielen Anmeldungen eine weitere Gruppe hatte eingerichtet werden müssen. Für die Ausstattung kamen rund 7400 Euro dazu. Bei der Feuerwehr waren 6100 Euro Mehrausgaben nötig wegen des Kaufs eines neuen Stromerzeugers (4600 Euro) und der Reparatur der Tragkraftspritze (1400 Euro).
Breitband verzögert Der Bürgermeister informierte darüber, dass sich die Arbeiten für den Breitbandausbau aus witterungstechnischen Gründen von ursprünglich Mitte März auf Ende April verschieben werden.
Halle mit Werkstatt Für einen bereits genehmigten und zudem abgeschlossenen Bau einer Halle mit Werkstatt, Büro und Betriebsleiterwohnung im Gewerbegebiet Oberach genehmigte der Rat Abweichungen vom Bebauungsplan.
Anbau abgelehnt Der Gemeinderat hatte dem Anbau einer Wohnung an ein Einfamilienhaus im Kobesgebiet und den dafür nötigen Befreiungen zugestimmt. Nach Beurteilung des Landratsamtes ist das Projekt so aber nicht genehmigungsfähig vor allem wegen einer überlangen Grenzbebauung. Nun lag eine über das Landratsamt geänderte Planung vor. Der Gemeinderat stimmte dieser zu. (at)