Architekt erneuert Vorwürfe
Streit um Sanierung des Paartalhallendaches geht weiter
Im Streit um die Dachsanierung der Paartalhalle hat der Architekt Herbert Bühler erneut Vorwürfe erhoben. Sein Team sei der Meinung, dass die von Peter Wossnig vorgesehenen Arbeiten, „die Paartalhalle optisch sehr negativ verändern werden und daher keine optimale Lösung darstellen“.
Wie berichtet, hatte die Gemeinde den Kissinger Architekten beauftragt, die Sanierung des maroden Daches zu planen. Bühler, der die Halle vor über 30 Jahren entworfen hat, gefällt das Konzept aber nicht. Er beruft sich auf das Urheberrecht. Nun seien er und sein Team aber die fruchtlose Auseinandersetzung leid, wie es heißt. „Wir haben kulanterweise, ohne dafür ein Honorar zu fordern, einen entsprechenden Vorschlag ausgearbeitet.“Mit diesem könne sogar die geplante Unterbrechung des Sportbetriebs verkürzt werden. Die Pläne von Wossnig und der Gemeinde sehen vor, die Halle vom 31. Mai bis voraussichtlich 15. September zu sperren. Wobei sie auch wieder früher eröffnet werden könnte, wenn das Wetter mitspielt und die Arbeiten zügig vorangehen.
Bühler sagt, dass sein Team ein Gutachten über die Machbarkeit des Vorschlags durch einen öffentlich bestellten Sachverständigen erstellen lassen wolle. „Sobald es vorliegt, werden wir es der Gemeinde zusammen mit dem Lösungsvorschlag übergeben.“
Kissings Bürgermeister Manfred Wolf betont, dass Wossnig bei der energetischen Dachsanierung eine „den aktuellen Bestimmungen entsprechende, technisch einwandfreie Lösung“anstrebe. Die Gemeinde erwartet einen Zuschuss von rund 400000 Euro bei Gesamtkosten von geschätzt 1,2 Millionen Euro. „Bisher wurden uns keine besseren Lösungen vorgelegt“, sagt Wolf.
Bühler wiederum schließt zwar nicht aus, mit Wossnig zusammenzuarbeiten, betont aber auch: „Sollten unsere Vorschläge nicht zur Kenntnis genommen werden, bleibt die Frage einer einstweiligen Verfügung im Interesse der Kissinger Bürger.“Der Architekt droht also weiterhin damit, den Bau per Gericht zu stoppen.
Wolf sagt dazu: „Im Interesse der Kinder, Sportler und Besucher ist, dass die Maßnahme ungestört umgesetzt werden kann.“Schön öfter hatten der Bürgermeister und Wossnig darüber geklagt, dass bei der Errichtung der Halle gesetzlich vorgeschriebene Teile nicht eingebaut worden seien. Das weist Bühler entrüstet zurück und fügt hinzu: „Der mangelhafte Bauunterhalt über all die Jahre, wie ihn Architekt Wossnig dokumentiert hat, erscheint allerdings bedenklich.“Wolf sagt dagegen, dass die Gemeinde die Halle stets instandgehalten habe. „Fakt ist, dass Notregenabläufe und der notwendige Durchfallschutz fehlen. Das hat zu ernsten Gefährdungen für unsere Hausmeister geführt. Alles andere sind Ablenkungsmanöver. Herr Professor Bühler hat bereits Mitte Dezember Pläne bekommen und ist seitdem jedem Gesprächstermin ausgewichen.“