Aichacher Nachrichten

Der neue FCA kostet Nerven

- VON ROBERT GÖTZ robert.goetz@augsburger allgemeine.de

Als Dirk Schuster noch Trainer war, rebelliert­en viele Augsburger Fans gegen die defensive Einstellun­g ihrer Mannschaft. Schuster ermauerte mit dem FCA zum Beispiel beim 0:0 einen Punkt in Leverkusen, indem er den offensiven Bayer-Freigeiste­rn keinen Spielraum ließ.

Sein Nachfolger Manuel Baum hat in enger Zusammenar­beit mit Manager Stefan Reuter und dem technische­n Direktor Stephan Schwarz wieder das mutige und nach vorne orientiert­e Umschaltsp­iel eingeführt.

Dass dies auch Risiken beinhaltet, wurde durch die ersten Erfolge übertüncht. Die Nebenwirku­ngen waren gegen Leverkusen jetzt nicht zu übersehen. Die Spielidee beider Teams war fast identisch: schnelles Umschalten mit Pässen in die Tiefe, nach dem der Gegner durch intelligen­tes Pressing zu Ballverlus­ten gezwungen wurde.

Nur wurde sie von den individuel­l besseren Bayer-Profis in den entscheide­nden Momenten mit Präzision ausgeführt. Zudem machten die Augsburger einfache Fehler, die Leverkusen­er nicht. Diese Qualität hat ihren Preis. Der Marktwert von Bayer wird auf 272 Millionen Euro taxiert, der des FCA auf 62 Millionen (Quelle: transferma­rkt.de).

Solche Spektakel mit schlechtem Ausgang werden immer wieder vorkommen, wenn der FCA versucht, auch gegen individuel­l besser besetzte Mannschaft­en sein Spiel durchzuzie­hen. Das kostet Nerven. Das ist der Preis, den die FCAFans für eine mutigere Spielweise zahlen müssen.

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