Der neue FCA kostet Nerven
Als Dirk Schuster noch Trainer war, rebellierten viele Augsburger Fans gegen die defensive Einstellung ihrer Mannschaft. Schuster ermauerte mit dem FCA zum Beispiel beim 0:0 einen Punkt in Leverkusen, indem er den offensiven Bayer-Freigeistern keinen Spielraum ließ.
Sein Nachfolger Manuel Baum hat in enger Zusammenarbeit mit Manager Stefan Reuter und dem technischen Direktor Stephan Schwarz wieder das mutige und nach vorne orientierte Umschaltspiel eingeführt.
Dass dies auch Risiken beinhaltet, wurde durch die ersten Erfolge übertüncht. Die Nebenwirkungen waren gegen Leverkusen jetzt nicht zu übersehen. Die Spielidee beider Teams war fast identisch: schnelles Umschalten mit Pässen in die Tiefe, nach dem der Gegner durch intelligentes Pressing zu Ballverlusten gezwungen wurde.
Nur wurde sie von den individuell besseren Bayer-Profis in den entscheidenden Momenten mit Präzision ausgeführt. Zudem machten die Augsburger einfache Fehler, die Leverkusener nicht. Diese Qualität hat ihren Preis. Der Marktwert von Bayer wird auf 272 Millionen Euro taxiert, der des FCA auf 62 Millionen (Quelle: transfermarkt.de).
Solche Spektakel mit schlechtem Ausgang werden immer wieder vorkommen, wenn der FCA versucht, auch gegen individuell besser besetzte Mannschaften sein Spiel durchzuziehen. Das kostet Nerven. Das ist der Preis, den die FCAFans für eine mutigere Spielweise zahlen müssen.