„Aichach II“bleibt in der Erfolgsspur
Starke Abwehrleistung öffnet die Tür zum 21:14-Heimsieg des stark ersatzgeschwächten TSV Gersthofen. Ein Urgestein hilft aus und ein 17-Jähriger beeindruckt, wie er ganz cool als Schiedsrichter einspringt
Die Handicaps sind enorm, mit der Reihe der fehlenden Akteure könnte man beinahe ein eigenes Team formieren. Dennoch geht sie munter weiter, die Siegesserie der Aichacher Handballer. Mit dem 21:14 am Samstag zuhause gegen den TSV Gersthofen feierten sie bereits den vierten doppelten Punktgewinn in Folge in der Bezirksoberliga. „Hätt’ ich nicht gedacht“, meinte spontan Lothar Bahn, der Abteilungsleiter Handball im TSV Aichach.
Die ganz große Klasse in spielerischer Hinsicht wurde diesmal nicht geboten, dazu war die Liste der Ausfälle zu lange. Beachtlich aber war, wie die Aichacher im zweiten Durchgang für klare Verhältnisse sorgten. Da hatten die Gersthofer, deren stärkster Mann mit Michael Müller im Kasten stand, nichts mehr dagegenzuhalten. Nach einem Zwischenstand von 15:13 schlugen die Hausherren gnadenlos zu und setzten sich bis auf 21:13 ab. Weil diesmal echt Not am Mann war, wurde Gregor Triltsch reaktiviert. Mit Florian Geisreiter saß ein A-Jugendlicher auf der Bank und mit Stefan Breitsameter ein Spieler aus dem Team zwei.
Nach einem Blitzstart, der mit einem 4:0 belohnt wurde, mussten die Aichacher erkennen, dass auch die Gäste in diesen Wochen gut drauf sind. Beim Stand von 8:7 nahm Trainer Udo Mesch eine Auszeit und wurde laut bei der Besprechung. Am Ende aber konnte er feststellen: „Unter den Voraussetzungen muss ich zufrieden sein.“Er hatte schon relativ bald erkannt, wie das Duell der Nachbarn ausgehen würde: „Ich habe gespürt, dass die Abwehr gut steht.“Die war der Garant für diesen Erfolg. „Ab der 45. Minute waren sie platt“, urteilte Mesch über die Gersthofer: „Wir haben sie so bekämpft.“Diese Spielweise („So eine Abwehr kostet Körner“) hatte negative Folgen für den Angriff, wo so manche Chance ausgelassen wurde. Dazu kam, dass Oliver Huber schon nach wenigen Minuten mit Wadenproblemen zu kämpfen hatte. Das Mitwirken von Benedikt Lenz entschied sich erst wenige Stunden zuvor. In Ichenhausen war er mit einer leichten Gehirnerschütterung ausgeschieden. Nach einer medizinischen Untersuchung am Freitagabend in Augsburg gab’s grünes Licht für Lenz. Das Spiel am Samstag begann mit einer Verspätung von 17 Minuten und mit nur einem Schiedsrichter, weil der zweite Unparteiische als Zeuge in einem Verkehrsunfall gefragt war. Wie Maurice Hermann mit seinen 17 Jahren diese Herausforderung 8:40 Minuten lang cool meisterte, war große Klasse. Dann kam Jens Reimann aufs Parkett, Übrigens sein Vater.
Walther, Kügle (2), Dachser (1), Lenz (4), Bauer (5), Oliver Huber (2), Schön (6/1), Euba, Triltsch (1), Geisreiter, Schmaus, Breitsameter.
Müller, Reithmeir, Mi chael Kraus, Markus Walter (2/1), Schwarz, Polz (2), Rohrmüller (1), Manuel Walter, Andreas Kraus, Küch, Maximilian Walter (4), Okyere (5/1).
Hermann und Reimann (beide TSV Neusäß) – 180 –
3:3 – 4:4.
Nach einem Blitzstart muss Trainer eine Auszeit nehmen