Illegaler Handel macht Tierheim zu schaffen
Die Einrichtung hat auch immer häufiger mit problematischen Züchtungen zu tun. Denn häufig sind die Halter damit überfordert. Wie Yorkshire-Terrier Ruffy Fortschritte macht
und sich so gesehen darum kümmern.“Für jeden Fall gebe es eine Lösung. Sie und Vorsitzender Heinz Paula appellieren an die Menschen, die Finger von den unnatürlichen Züchtungen zu lassen. Auch, weil diese Art der „Tierherstellung“mit Qualen verbunden sei. Bei Muttertieren, erzählt Gaßner, müsste oft ein Kaiserschnitt gemacht werden, weil derartige Katzenbabys zu groß für den Körper der Mutter werden. Kimba wurde übrigens bei einer privaten Halterin in der Nähe des Ammersees untergebracht. Die Frau könne eine vernünftige Haltung vorweisen.
Illegal importierte Hundewelpen sehen Gaßner und Paula als ein weiteres zunehmendes Problem. Die Hundebabys würden zu früh von ihren Müttern genommen, seien oft nicht geimpft und krank und wiesen Verhaltensstörungen auf. Es wird vermutet, dass auch der kleine Ruffy aus einem illegalen Import von nicht geimpften Welpen nach Deutschland stammen könnte.
Wie berichtet, wurde der kleine Yorkshire-Terrier mit circa acht Wochen in einer Pappschachtel neben Abfalltonnen im Gewerbegebiet in Gersthofen zufällig gefunden. „Ruffy wäre sonst im Müll zerpresst worden oder erfroren“, verdeutlicht Paula. Der Tierschutzverein hatte Anzeige erstattet. Aber nach wie vor wisse man nicht genau, woher der kleine Hund stammt. Keinesfalls sollte man Welpen aus dem Kofferraum kaufen. Sie kämen häufig aus problematischen Tierhaltungen im Ausland.
Ruffy war anfangs unterernährt und etwas verstört. Inzwischen ist der Welpe auf einem guten Weg. Er frisst und freut sich über Zuwendung. Zu anderen Hunden darf er aber noch nicht. Ruffy steht noch unter Quarantäne und hat sein eigenes Zimmer. Mitarbeiter des Tierheims, die ihn versorgen, wurden vorsichtshalber entsprechend geimpft. Im Tierheim will man abwarten, bis der Welpe mindestens zwölf Wochen alt ist. Dann wolle man sich allmählich um ein neues Zuhause für Ruffy kümmern. Das Schicksal des Yorkshire-Terriers hat viele Leser bewegt. Im Tierheim gehen immer noch Anfragen ein. „Wir müssen alle noch vertrösten. Und es gibt auch keine Warteliste.“