30 Petersdorfer sammeln ihre Ideen
Bei der Auftaktveranstaltung sind Ideen der Bürger gefragt. Es gibt viel zu tun. Aber noch gibt es zu wenige Teilnehmer in den Arbeitskreisen. Interessierte können weiterhin einsteigen
Wie soll Petersdorf in Zukunft aussehen? Was soll oder kann verändert werden? 30 Bewohner der Gemeinde kamen auf Einladung von Bürgermeister Richard Brandner am Dienstagabend ins Gemeindezentrum zur Auftaktveranstaltung zum Thema Gemeindeentwicklung. Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben übernimmt 75 Prozent der Kosten des Entwicklungskonzepts, berät und begleitet das Projekt aber auch, wie Andreas Pardun deutlich machte.
Letztlich solle es bei der Veranstaltung darum gehen, „alles, was in den Köpfen der Petersdorfer ist, zusammenzutragen und zu visualisieren“, so Pardun. Gertrud BittlDinger vom Planungsbüro Eger & Partner gab eine kurze Einführung ins Thema und suchte anschließend den Dialog mit den Bürgern.
An die Wände des Sitzungssaales hatte sie große Pläne gehängt, die
Allerdings gab es auch Punkte, die den Petersdorfern fehlten
das Gemeindegebiet zeigten. An einer Karte sollte skizziert werden, was besonders gut gefällt. An der nächsten, was verbessert werden könnte, und an der dritten, was fehlt. Außerdem gab es eine Karte, an der Anregungen, Wünsche und Ergänzungen gefragt waren. Zögerlich und neugierig zugleich wanderten die Petersdorfer zu den Wänden, um ihre Ideen niederzuschreiben.
Stephan End, der Zweite Bürgermeister von Petersdorf, wusste ganz schnell, was ihm in Petersdorf besonders gut gefällt: „Der Ausblick vom höchsten Punkt des Ortsgebiets, von der Hohenrieder Kirche aus.“Binnen einer Stunde fanden die Petersdorfer viele weitere Punkte, wie etwa Kindergarten und Schule, Natur und Landschaft, die Wandermöglichkeiten, die aktive religiöse Gemeinde, die Dorfgemeinschaft und das Heimatgefühl.
Allerdings gab es auch Punkte, die den Petersdorfern fehlten. Gemeinderat Robert Brandner erklärte, dass ein Ort fehle, an dem spontan und generationenüber- greifend „soziales Leben“stattfinden könne. Bettina Reiner, die bisher noch nicht an einer Veranstaltung zum Thema Gemeindeentwicklung teilgenommen hat, spann diese Idee weiter: „Ein Café in Kombination mit einem Dorfladen wäre etwas.“Auch an dieser Wandkarte trugen die Petersdorfer viele Wünsche zusammen, wie etwa eine zukunftsfähige Jugendarbeit, ortsnahe Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie Treffpunkte für Jugendliche, ein harmonisches Ortsbild, Gewässerbiotope, Einkaufsmöglichkeiten und landschaftliche Strukturelemente.
Eine zweite Hausaufgaben-Liste entstand unter der Leitfrage „Was könnte verbessert werden an …?“Für verbesserungswürdig halten die Petersdorfer unter anderem die Sicherung der Wasserversorgung, die Gestaltung neuer Dorfplätze sowie eines Maibaumplatzes in Alsmoos, Radwege in die Nachbargemeinden, einen rollenden TanteEmma-Laden, einen Fahrdienst für Senioren sowie Naherholungskonzepte für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Wer seine Idee unter keiner der bisher gestellten Leitfragen unter- bringen konnte, war bei der Karte „Anregungen, Wünsche, Ergänzungen“richtig. Angela Eichhorn brachte hier ihren Wunsch nach kulturellen Veranstaltungen an und Gemeinderat Peter Brandner regte an, die Heimatgeschichte wieder präsenter zu machen. Ein Fitness-Parcours oder eine Infobroschüre waren weitere Punkte auf der Wunschliste.
Pünktlich um 21 Uhr schloss der rege Austausch und Gertrud BittlDinger freute sich über das Interesse und die Unterschriften der „Mutigen“, die sich bereits in einem der Arbeitskreise eingetragen haben (siehe Infokasten). Da es sich um offene Arbeitskreise handelt, können weitere Interessenten dazustoßen. Das würde auch Andreas Pardun empfehlen: „Acht bis zwölf Teilnehmer pro Arbeitskreis wären ideal.“Bürgermeister Richard Brandner freute sich ebenfalls über den Schwung, „den wir in jedem Fall mitnehmen müssen“. Auch pickte er den Wunsch nach einer Obstpresse explizit heraus und ergänzte lachend: „Das ist eine super Idee. Dann machen wir gleich noch eine Schnapsbrennerei dazu.“