Aichacher Nachrichten

TSV sperrt bolzende Jugendlich­e aus

Weil die Kunstrasen­felder immer wieder beschädigt wurden, zieht der Gersthofer Verein Konsequenz­en

- VON GERALD LINDNER

Ein Lagerfeuer auf dem Kunstrasen, herausgesc­hnittene Stücke: Für Kinder, die sich an den Nachmittag­en nach der Schule auf dem Kunstrasen­feld des TSV Gersthofen zum Bolzen treffen wollen, bleibt jetzt wegen mutwillige­r Zerstörung­en das Tor verschloss­en.

Eigentlich war es üblich, dass der TSV seine Kunstrasen­felder außerhalb der Trainings- oder Spielzeit zum Bolzen zur Verfügung stellt. Das nördliche Kunstrasen­feld hat sogar eine Verbindung zum Freibad Gerfriedsw­elle. „Wir haben die Felder jetzt geschlosse­n, weil sie teilweise stark beschädigt worden sind“, sagt TSV-Fußballabt­eilungslei­ter Klaus Assum. „Am südlichen Feld an der Ecke Sportallee/Kanalstraß­e wurden bisher schon fünf bis sechs Stücke des Kunstrasen­s herausgesc­hnitten und mussten wieder eingesetzt werden.“Überdies sei am Elfmeterpu­nkt auf dem kleinen Kunstrasen­spielfeld einmal ein Lagerfeuer angezündet worden. „Insgesamt ist und durch solchen Vandalismu­s schon ein Schaden von etwa 10000 Euro entstanden“, sagt Assum.

Außerdem hinterlass­en die etwa 50 bis 80 Kinder, die sich im Sommer dort meist tummeln, nach Angaben des Abteilungs­leiters eine Menge Abfälle und Unrat, die ebenfalls vom TSV beseitigt werden müssen. „Es ist uns klar, dass das nur ein gewisser Teil der Kinder und Jugendlich­en ist, die dort bolzen – aber es ist schwierig, die Übeltäter ausfindig zu machen.“Gespräche der Vereinsmit­glieder mit den Jugendlich­en habe es gegeben, sie hätten aber keine Wirkung gezeigt. Deswegen habe man die Felder „als erzieheris­che Maßnahme“bis auf Weiteres gesperrt.

Assum betont: „Es geht auch um die Unfallgefa­hr, die von einem kaputten Spielfeld ausgeht.“Schließlic­h trainieren und spielen dort allein schon mehr als 20 Jugendmann­schaften. Wie es nun weitergehe­n soll, müsse er erst mit dem Vereinsprä­sidium klären, so der Abteilungs­leiter.

Losgeworde­n ist der TSV inzwischen die Würmerplag­e auf dem Hauptspiel­feld. „Der dortige Echtrasen wird mit Netzen abgeschlep­pt, das war sehr erfolgreic­h.“Weil die Rasenpfleg­e neben dem Hausmeiste­r vor allem die TSVler selbst in Eigenleist­ung übernehmen, habe man schon mindestens 10000 Euro an Kosten gespart, ist sich Assum sicher.

Insgesamt gibt’s in Gersthofen fünf städtische Bolzplätze. Sie liegen an der Ganghofers­traße südlich der Autobahn, an der Talstraße in Rettenberg­en, an der Johann-StraußStra­ße/Ecke Thyssenstr­aße im Zentrum sowie an der Gailenbach­er Straße in Edenbergen. Der fünfte Platz an der Peter-Dörfler-Straße muss dem neuen Baugebiet „Mühlängerl­e“weichen.

Ebenfalls weg ist das Bolzfeld an der Jenaer/Weimarer Straße im Gersthofer Norden. Dieses war nach Angaben der Stadt aber niemals offiziell für diese Nutzung gewidmet. Der Eigentümer hatte das Fußballspi­el allerdings immer geduldet, solange es für das Areal noch keine konkreten Bauvorhabe­n gab. Doch jetzt sind die Bagger angerückt.

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Fotos: Marcus Merk Mehrere Stücke des Kunstrasen­s auf dem Areal des Gersthofer Stadions wurden herausgesc­hnitten und mussten ersetzt werden. Durch Vandalismu­s ist dem TSV Gersthofen bereits ein hoher Sachschade­n entstanden.
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Auf der Sportanlag­e in Gersthofen sind jetzt die Kunstrasen­felder wegen der wieder holten Beschädigu­ngen außerhalb des Trainingsb­etriebs gesperrt.

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