TSV sperrt bolzende Jugendliche aus
Weil die Kunstrasenfelder immer wieder beschädigt wurden, zieht der Gersthofer Verein Konsequenzen
Ein Lagerfeuer auf dem Kunstrasen, herausgeschnittene Stücke: Für Kinder, die sich an den Nachmittagen nach der Schule auf dem Kunstrasenfeld des TSV Gersthofen zum Bolzen treffen wollen, bleibt jetzt wegen mutwilliger Zerstörungen das Tor verschlossen.
Eigentlich war es üblich, dass der TSV seine Kunstrasenfelder außerhalb der Trainings- oder Spielzeit zum Bolzen zur Verfügung stellt. Das nördliche Kunstrasenfeld hat sogar eine Verbindung zum Freibad Gerfriedswelle. „Wir haben die Felder jetzt geschlossen, weil sie teilweise stark beschädigt worden sind“, sagt TSV-Fußballabteilungsleiter Klaus Assum. „Am südlichen Feld an der Ecke Sportallee/Kanalstraße wurden bisher schon fünf bis sechs Stücke des Kunstrasens herausgeschnitten und mussten wieder eingesetzt werden.“Überdies sei am Elfmeterpunkt auf dem kleinen Kunstrasenspielfeld einmal ein Lagerfeuer angezündet worden. „Insgesamt ist und durch solchen Vandalismus schon ein Schaden von etwa 10000 Euro entstanden“, sagt Assum.
Außerdem hinterlassen die etwa 50 bis 80 Kinder, die sich im Sommer dort meist tummeln, nach Angaben des Abteilungsleiters eine Menge Abfälle und Unrat, die ebenfalls vom TSV beseitigt werden müssen. „Es ist uns klar, dass das nur ein gewisser Teil der Kinder und Jugendlichen ist, die dort bolzen – aber es ist schwierig, die Übeltäter ausfindig zu machen.“Gespräche der Vereinsmitglieder mit den Jugendlichen habe es gegeben, sie hätten aber keine Wirkung gezeigt. Deswegen habe man die Felder „als erzieherische Maßnahme“bis auf Weiteres gesperrt.
Assum betont: „Es geht auch um die Unfallgefahr, die von einem kaputten Spielfeld ausgeht.“Schließlich trainieren und spielen dort allein schon mehr als 20 Jugendmannschaften. Wie es nun weitergehen soll, müsse er erst mit dem Vereinspräsidium klären, so der Abteilungsleiter.
Losgeworden ist der TSV inzwischen die Würmerplage auf dem Hauptspielfeld. „Der dortige Echtrasen wird mit Netzen abgeschleppt, das war sehr erfolgreich.“Weil die Rasenpflege neben dem Hausmeister vor allem die TSVler selbst in Eigenleistung übernehmen, habe man schon mindestens 10000 Euro an Kosten gespart, ist sich Assum sicher.
Insgesamt gibt’s in Gersthofen fünf städtische Bolzplätze. Sie liegen an der Ganghoferstraße südlich der Autobahn, an der Talstraße in Rettenbergen, an der Johann-StraußStraße/Ecke Thyssenstraße im Zentrum sowie an der Gailenbacher Straße in Edenbergen. Der fünfte Platz an der Peter-Dörfler-Straße muss dem neuen Baugebiet „Mühlängerle“weichen.
Ebenfalls weg ist das Bolzfeld an der Jenaer/Weimarer Straße im Gersthofer Norden. Dieses war nach Angaben der Stadt aber niemals offiziell für diese Nutzung gewidmet. Der Eigentümer hatte das Fußballspiel allerdings immer geduldet, solange es für das Areal noch keine konkreten Bauvorhaben gab. Doch jetzt sind die Bagger angerückt.