Gelassen bleiben!
Die Welt ist aus den Fugen. Was sich nicht zuletzt daran zeigt, dass Medien ernsthaft am Geisteszustand des neuen US-Präsidenten zweifeln (müssen) und Ärzte um Ferndiagnosen bitten. Der Spiegel hat Donald Trump ja bereits als Kometen auf die Erde zurasen lassen ... Sollte man sich also Sorgen machen?
Man sollte vielleicht auf die Alltagsphilosophen Andrew Onuegbu und Mille Petrozza (unser Bild) hören. Sie raten zu mehr Gelassenheit. Der eine, Onuegbu, angesichts des „politisch korrekten“Umgangs mit unserer Sprache. Der andere, Petrozza, angesichts von Internetkommentaren – und generell. Also auch bezüglich Trumps. Von Onuegbu jedenfalls stammt der schönste Satz zum Thema, den ich seit langem gelesen habe. Unserer Zeitung sagte er: Wer im Umgang mit anderen nicht zwischen heller oder dunkler Haut unterscheide, der werde auch nicht plötzlich zum Rassisten, wenn er eine Packung Mohrenköpfe aus dem Supermarktregal nehme. Onuegbu, müssen Sie wissen, ist Nigerianer, Koch, und sein Restaurant in Kiel heißt „Zum Mohrenkopf“. Mille Petrozza ist Kopf der deutschen Metal-Band Kreator, deren aktuelles Album „Gods of Violence“heißt. „Götter der Gewalt“. Was keine Gewaltverherrlichung ist, sondern Heavy-Metal-Folklore.
Petrozza jedenfalls schwört auf Yoga, veganes Essen, gesunden Schlaf und positives Denken: „Ich lasse mir mein Leben nicht madig machen“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Er habe „einfach keine Lust, über alles herzuziehen und schlechte Laune zu kriegen“.
Sie müssen wissen, dass Petrozza auf dem Foto zum Interview wie immer Schwarz trägt und zwei Stinkefinger in die Kamera hält. Über Trump sagte er: „Ich finde es schlimm, dass Trump Präsident geworden ist, aber ich verfalle nicht in Panik.“Weise Worte.