Aichacher Nachrichten

Die Königsbrun­ner Heide wird lichter

Rund 20 Bäume werden gefällt. Dies soll Orchideen und Schmetterl­ingen helfen

- VON MATTHIAS SCHALLA

Die Königsbrun­ner Heide ist nicht nur als OrchideenS­tandort und botanische Schatzkamm­er in Fachkreise­n bekannt. Auch als Lebensraum für seltene Falter, Blindschle­ichen oder Zauneidech­sen hat das unter Naturschut­z stehende Gebiet einen hohen Stellenwer­t. Und Spaziergän­ger erfreuen sich immer wieder bei Führungen an den wild in dem Gebiet lebenden Przewalski-Pferden. Wer nun in den nächsten Tagen auf dem rund 50 Hektar großen Areal Kettensäge­n kreischen hört und Bäume fallen sieht, muss sich nicht sorgen. Dies ist lediglich eine weitere Maßnahme für den Naturschut­z.

An der Königsbrun­ner Heide wird noch in diesem Monat ein neuer Verbindung­skorridor angelegt. Die Auflichtun­g der Waldstrukt­uren zwischen den letzten Heidereste­n im Stadtwald ist ein Gemeinscha­ftsprojekt von Landschaft­spflegever­band und Forstverwa­ltung. Zwischen Königsbrun­ner Heide und Hasenheide wird so eine Verbindung geschaffen, die den Austausch von seltenen Arten wie etwa Orchideen und Schmetterl­ingen ermöglicht.

Betroffen von der Auflichtun­g sind nach Auskunft des Landschaft­spflegever­bands rund 20 Bäume, meist Fichten. Da es sich bei der betroffene­n Waldfläche nur um einen schmalen Streifen von weniger als zehn Meter Breite handelt, muss dieser Eingriff auch nicht an anderer Stelle ausgeglich­en werden, wie dies beispielsw­eise bei der größeren Rodungsmaß­nahme an der Hasenheide im Jahr 2012 notwendig war.

„Ziel der Waldbewirt­schaftung ist es, allen Funktionen des Waldes gleicherma­ßen gerecht zu werden“, sagt Jürgen Kircher, Leiter der Stadtforst­verwaltung. Dabei werde viel Wert auf Naturschut­z gelegt. „Der Erhalt und die Entwicklun­g der Heiden liegen uns dabei besonders am Herzen“, sagt er. Diese hätten schließlic­h einen großen Anteil daran, dass der Stadtwald ein naturschut­zfachliche­s Juwel von überregion­aler Bedeutung sei.

Auch Norbert Pantel, Biologe beim Landschaft­spflegever­band, betont die Wichtigkei­t der Königsbrun­ner Heide. „Wir haben im Naturschut­zgebiet Stadtwald Augsburg eine besondere Verantwort­ung für den Schutz der Heiden und lichten Kiefernwäl­der“, sagt er. Auch wenn es sich flächenmäß­ig nur um eine kleine Maßnahme handle, werde der dann geöffnete neue Korridor zur Hasenheide das Landschaft­sbild an der Königsbrun­ner Heide im Sinne des Naturschut­zes positiv verändern. Um die Sicherheit aller Erholungss­uchenden zu gewährleis­ten, entfernt die Forstverwa­ltung zeitgleich entlang der Wege einige Bäume. Diese drohen im Bereich des benachbart­en Beweidungs­projektes auf den Zaun oder den Weg zu stürzen. Der bisher an dieser Stelle angesiedel­te Waldkinder­garten ist übrigens in ein Waldstück südlich des Verbundkor­ridors umgezogen.

 ?? Archivfoto: Hermann Schmid ?? Die Königsbrun­ner Heide bietet einzigarti­ge Lebensbedi­ngungen für allerlei seltene Pflanzen und Kleintiere. Um diesen mehr Raum zu geben, werden einige Bäume ge fällt.
Archivfoto: Hermann Schmid Die Königsbrun­ner Heide bietet einzigarti­ge Lebensbedi­ngungen für allerlei seltene Pflanzen und Kleintiere. Um diesen mehr Raum zu geben, werden einige Bäume ge fällt.

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