Partnerschaft mit Syrien wäre Zeichen gewesen
Zum Artikel: „Partnerschaft mit syrischer Stadt scheitert an Sicherheitslage“vom 14. Februar: Ich bin sehr traurig über die Meldung, dass eine Städtepartnerschaft Augsburgs mit Qamishli nicht weiter verfolgt werden soll. Gründe seien, dass die Stadt in einem Kriegsgebiet liegt, dass das die Sicherheitslage nicht zulassen würde und dass dort ein „Nebeneinander verschiedener Kulturen und Glaubensrichtungen herrscht.“
In der Selbstverwaltung von Rojava, dessen Hauptstadt Qamishli ist, sind alle ethnischen Gruppen vertreten, es wurden für den Nahenund Mittleren Osten beispiellose demokratische Rechte, insbesondere für die Rechte der Frauen, durchgesetzt. Außerdem ist es hanebüchen, wenn als Hinderungsgrund die Gefahr von Terroranschlägen in der Region angegeben wird. Ein Großteil der Menschen flieht doch vor Terror und Krieg. In den größeren Städten wie Qamishli oder Kobane werden tausende syrische Flüchtlinge aufgenommen.
Die Syrer haben bewiesen, dass sie sich nicht nur befreien können, sondern zwischen Kulturen hinweg ihr Land wieder aufbauen können. Es fehlt aber an Zement, Maschinen und Werkzeug, medizinischen Gerätschaften und Medikamenten. Bisher hat die Bundesregierung noch keinen Finger krumm gemacht, diese Fluchtursachen zu begegnen.
Es wäre ein starkes Symbol der Friedensstadt Augsburg gewesen, mit Qamishli eine Städtepartnerschaft einzugehen. Und zwar gegen Interessen der Bundesregierung, welche die Verletzungen der demokratischen Rechte in der Türkei bagatellisiert. Friedensarbeit muss aber streitbar sein.
Augsburg (Er war 2015 für einen Monat in Kobane und kurz in Qamishli)