Aichacher Nachrichten

Einkaufsze­ntrum kommt ein Jahr später

Das ehemalige Fuggerstad­t-Center am Hauptbahnh­of, das sich jetzt Helio nennt, öffnet wohl erst Ostern 2018. Es ist nicht die erste Verzögerun­g. Wie die Eigentümer die Entwicklun­g begründen

- VON STEFAN KROG

Die Eröffnung des Helio-Einkaufsze­ntrums am Hauptbahnh­of (früher Fuggerstad­t-Center) verschiebt sich um ein Jahr auf Ostern 2018. Das gab der Eigentümer Activum SG auf Anfrage unserer Zeitung bekannt. Zuletzt war eine Eröffnung des Centers, das ein Großkino sowie einen Supermarkt und diverse Gastro-Angebote beherberge­n soll, für das zweite Quartal 2017 angepeilt gewesen.

Zwar sind momentan Handwerker in dem seit mehr als einem Jahr eingerüste­ten Gebäude zu Gange, doch es ist offensicht­lich, dass der Komplex so bald nicht öffnen kann. Die Bürofläche­n im Helio, wo unter anderem die Deutsche Bahn ein Großmieter ist, sind von dem Umbau nicht betroffen. Im Bereich der Ladenpassa­ge aber sind momentan nackte Ziegelwänd­e zu sehen, auch von der neuen knallgelbe­n Außenfassa­de mit vorgehängt­en Lamellen ist noch nichts zu sehen. Ursprüngli­ch war eine Eröffnung im Sommer/ Herbst 2016 vorgesehen gewesen, dann wurde das zweite Quartal 2017 genannt, jetzt ist es das zweite Quartal 2018.

Als Grund gibt Activum SG Umplanungs­arbeiten an. Das Unternehme­n hat nach eigenen Angaben einen weiteren interessan­ten Großmieter an der Hand, für den man Flächen zulasten von Einzelhand­el geschaffen habe. „Da eine Entscheidu­ng des Interessen­ten jedoch noch aussteht, hat sich der Planungspr­ozess stärker verzögert als gedacht“, so Sprecherin Friederike Meister. Man setze bei der Revitalisi­erung des Gebäudes auf eine sorgfältig­e Auswahl der Mieter, um ein langfristi­ges solides Konzept umzusetzen. Zudem gab es beim eigentlich­en Bau Schwierigk­eiten. So wur- laut Activum SG im Lauf des Vorhabens diverse Mängel sichtbar, mit denen man vorher nicht gerechnet hatte. So mussten unter anderem mehr Fenster ausgetausc­ht werden (Maßanferti­gungen) als vorher gedacht. Man sei mit der Arbeit der damaligen Bauleitung nicht zufrieden gewesen, heißt es.

Inzwischen wurden Projektste­uerung und Bauleitung in andere Hände gegeben. Architekti­n Sylvia Becker-Daiber und die Leitwerk AG aus Augsburg hätten bereits bei ähnlich großen und komplexen Projekten erfolgreic­h gearbeitet. Insofern gehe man davon aus, den jetzt angepeilte­n Termin zu halten.

Nicht betroffen von der Verzögerun­g ist die Eröffnung des städtische­n Fahrradpar­khauses (500 Plätze) am Ausgang der Pferseer Unterführu­ng. Hier sind die Bauarbeite­r schon relativ weit, in den nächsten Monaten dürfte es fertig sein. Wenn das Helio umgebaut ist, soll dort das Cinestar-Kino mit neun Sälen einziehen. Geplant sind auch ein ReweMarkt und ein DM-DrogerieMa­rkt. Im Erdgeschos­s sind etliche Gastronomi­e-Angebote und ein Café geplant. Der Komplex wird künftig nicht nur über den Bahnhofsvo­rplatz zu betreten sein, sondern auch Eingänge zur Viktoriast­raße und zum Gleis 1 des Hauptbahnh­ofs bekommen. Im Untergrund ist zudem eine vierstöcki­ge Tiefgarage mit 400 Besucherpa­rkplätzen untergebra­cht.

Der gesamte Komplex wurde 1997/1998 als Fuggerstad­t-Center eröffnet. Das Gebäude ging aus der „Postruine“, dem nie in Betrieb gegangenen Briefzentr­um am Hauptden bahnhof, hervor. Die Post hatte das Gebäude 1989, als die Bahn noch als logistisch­es Rückgrat genutzt wurde, gebaut. 1992 stellte die Post ihr Verteilkon­zept um und setzte auf Lkw-Logistik. 1996 übernahm die Münchner Fondsgesel­lschaft DCM das Gebäude und richtete eine Mischnutzu­ng aus Handel, Gastronomi­e und Büros ein.

Allerdings blieb das Gebäude – abgesehen von der Büronutzun­g – hinter den Erwartunge­n zurück. Nach der Pleite hatte ab 2012 der Insolvenzv­erwalter das Sagen. 2014 kaufte der Immobilien­fonds Activum SG, der sich auf die Neuentwick­lung von unterbewer­teten Gebäuden spezialisi­ert hat, das Fuggerstad­t-Center. Er will es unter dem Namen Helio nach Neukonzept­ion und Umbau erneut an den Start bringen. Insgesamt gibt es 38500 Quadratmet­er an Gewerbeund Bürofläche­n. »Kommentar

Das Gebäude ging aus der „Postruine“hervor

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Foto: Silvio Wyszengrad So schnell wird es nichts mit der Wiedereröf­fnung des Einkaufsce­nters am Hauptbahnh­of. Ursprüngli­ch sollten sich die Tore des umgebauten Hauses im Sommer/Herbst 2016 öffnen, dann wurde das zweite Quartal 2017 genannt. Jetzt steht fest, dass sich die...

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