Bauschutt: Anlage in Pfaffenzell öffnet wieder
Ab 1. März gilt die neue Genehmigung – und zwar unbefristet. Das Gelände wird in den nächsten Jahren fast doppelt so groß werden. Was aber passiert mit der inzwischen geschlossenen Anlage in Laimering?
Zwei Jahre hat’s gedauert, jetzt ist der Affinger Unternehmer Andreas Widmann am Ziel: Am 1. März darf er seine Bauschuttrecyclinganlage im Ortsteil Pfaffenzell wiedereröffnen. Das Landratsamt hat ihm eine unbefristete Genehmigung erteilt. Firmen und Kleinanlieferer haben damit eine Anlaufstelle zurückbekommen, während eine andere im Landkreis weggefallen ist: Die Anlage im Dasinger Ortsteil Laimering ist seit Anfang Dezember geschlossen.
Widmann freut sich über die Genehmigung und spricht mit Blick auf das Landratsamt von einem „sehr kooperativen Miteinander“. Pfaffenzell sei eine Bereicherung für Affing und das ganze Umland. Damit könne man die Thematik Bauschuttentsorgung im Landkreisnorden abdecken, so Widmann. Diesen Bedarf sieht man auch im Landratsamt. Pressesprecher Wolfgang Müller betont: „Unter dem Strich war es den Aufwand wert, weil ein tolles Ergebnis herausgekommen ist.“Das fast zweijährige Verfahren war unumgänglich. Das betont Daniel Triebs, Leiter der Abteilung Staatliches Bauamts am Landratsamt. Als die Anlage 1996 eröffnet wurde, war sie privilegiert und konnte im Außenbereich betrieben werden. Die Rechtsgrundlage aber hat sich geändert. Deshalb war die Bauleitplanung samt Bauantrag und immissionsschutzrechtlicher Genehmigung nötig.
Die Wiedereröffnung zum Frühjahr ist für Widmann der richtige Zeitpunkt. Gefeiert aber wird das nicht. Denn die größte Arbeit steht erst noch bevor. Eine halbe Million Euro müssen in Umgestaltung und Vergrößerung investiert werden. Die Anlage wird künftig zwei Hektar beanspruchen und damit nahezu doppelt so groß. Die Firma muss einen über 30 Seiten starken Auflagenkatalog umsetzen, den man laut Triebs eng abgestimmt habe.
Zuerst wird Andreas Widmann die Zufahrtsstraße asphaltieren lassen. Als nächster Schritt folgt in der nördlichen Ecke des Geländes der Bau einer 1300 Quadratmeter großen Lagerhalle, die für Lastwagen zugänglich sein muss. Denn Material, das nicht schon vor der Anlieferung untersucht worden ist, darf nicht mehr im Freien gelagert werden. Auch hier hat sich, wie Triebs betont, in der Zwischenzeit die gesetzliche Grundlage geändert. Widmann weiß: Was angeliefert wird, gilt grundsätzlich als Abfall. Erst, wenn die Unbedenklichkeit bescheinigt ist, „kann man von einem Produkt reden“. Ende des Jahres soll die Lagerhalle stehen, so der Plan. Bis dahin ist eine Zwischenlösung mit Containern genehmigt.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren soll das gesamte Konzept umgesetzt werden. Dazu gehört die Vergrößerung Richtung Osten im Bereich der Sandgrube. Der Sandabbau soll später nach Osten rücken. Im Erweiterungsbereich muss das Unternehmen eine wasserundurchlässige Fläche schaffen. Dort ist auch eine Straße für die Brecheranlage vorgesehen. Stärker betreiben will die Firma künftig der Verkauf von Sand, Kies und Splitt. Zum Konzept gehören außerdem ein Löschwassertank und die Eingrünung samt Wassermulden. Der Betrieb in Paffenzell wird laut Widmann künftig aufwendiger und teurer. Nicht nur wegen der Investitionen. So muss zum Beispiel für jede Lieferung nun ein Formular ausgefüllt werden.
Während die Pfaffenzeller Verhältnisse also geklärt sind, wird das in Laimering noch eine Zeit lang. Laut Daniel Triebs vom Landratsamt ist nicht absehbar, wann das Verfahren beendet sein wird. Doch in Dasing wird eifrig daran gearbeitet. Im Gegensatz zu Pfaffenzell ist keine Flächennutzungsplanänderung nötig. Bleibt noch der Bebauungsplan, der im März wieder Thema im Gemeinderat sein wird, berichtet Bauamtsleiter Karl Gamperl. Derzeit ist das Immissionsschutzgutachten in Arbeit. Dann kann parallel zum Bebauungsplanverfahren der immissionsschutzrechtliche Antrag gestellt werden. Die Hoffnung sei, dass der in sechs bis neun Monaten durch ist, sagt Karl Gamperl.
Zu den Auflagen gehört auch der Bau einer großen Lagerhalle