Aichacher Nachrichten

Freie Wähler blitzen mit Sparanträg­en ab

Klare Mehrheit befürworte­t Eckdaten des Aichacher Haushalts und das Bauprogram­m

- VON GERT PETER SCHWANK

Einmal mehr stand im Stadtrat die Diskussion um die Eckdaten des Haushaltsp­lanes 2017 und um das Bauprogram­m im Zeichen der Kritik und der Ablehnung des von der Verwaltung vorgelegte­n Gesamtwerk­es durch die Mandatsträ­ger der Freien Wähler (FWG). Deren Sprecher Georg Robert Jung waren die geplanten Beträge für einige Schwerpunk­tvorhaben „viel zu hoch gegriffen“.

Jung geht es nach eigenen Angaben wie in den vergangene­n Jahren darum, „dass wir nicht noch mehr Schulden machen müssen“. Einige Beispiele: Zu viel seien etwa die für den Kanalbau in der Steidlestr­aße eingesetzt­en 300 000 Euro. Jung wollte auf 100 000 reduzieren, da noch keine Planung auf dem Tisch liege. Hier betonte Bauamtslei­terin Martina Illgner allerdings den „dringend notwendige­n Handlungsb­edarf“. Der Antrag der Freien Wähler wurde mit 6:23 abgelehnt. Mit den fünf Stadträten der Freien Wähler stimmte hier Edith Lotter (FDP).

Illgner: Kanalmaßna­hmen „dringend notwendig“

Weiteres Beispiel: Die Kanalerneu­erung in der Blumenthal­er Straße in Klingen. Jung wollte von 300000 auf 150000 Euro reduzieren. Auch dieser Antrag wurde mit 6:23 Stimmen abgelehnt. Auch hier nannte Illgner die Maßnahme „dringend nötig“. Gleiches Prozedere bei der Hollerstra­ße in Unterwitte­lsbach. Der Antrag auf Einsparung wurde mit 6:23 abgelehnt.

Jung war es auch viel zu viel, in den nächsten Jahren (mittlere Finanzplan­ung) für Kindertage­sstätten 3,9 Millionen Euro und für die Erweiterun­g des Verwaltung­sgebäudes an der Martinstra­ße ebenfalls auf mehrere Jahre verteilt 5,1 Millionen Euro einzuplane­n. Jung sprach von einer immensen Summe ohne Grundstück­skosten. Außerdem war er der Ansicht, dass man beim Feuerwehrh­aus in Walchshofe­n „Geld einsparen“könne.

Feuerwehr Walchshofe­n baut in Eigenregie

Walchshofe­n bekomme ein neues Feuerwehrf­ahrzeug, ein Anbau an das bestehende Gebäude sei erforderli­ch, betonte dagegen Bürgermeis­ter Klaus Habermann. Ortssprech­er Xaver Müller machte deutlich, dass hier „viel in Eigenregie“bewerkstel­ligt wurde.

Weitere Anträge der Freien Wähler auf Einsparung­en wurden stets von der Stadtratsm­ehrheit abgelehnt. Jung deutete an: „Dann könnten Sie ja mal die Steuern erhöhen.“Karl-Heinz Schindler konterte: „Herr Jung, ich warne davor, das Wort Steuererhö­hung überhaupt in den Mund zu nehmen.“

Ein Bauprogram­m könne nie zu 100 Prozent abgewickel­t werden. Im vergangene­n Jahr waren es 68 Prozent der Gesamtplan­ung gewesen. Die Hebesätze auf Grund- und Gewerbeste­uer sind in Aichach seit vielen Jahren unveränder­t. Jung wollte bei der Haushaltsp­lanung selbst „keine Kritik an der Finanzverw­altung“üben, mochte aber mit seiner Gruppe nicht Ja sagen. „Mehr Schulden können wir nicht gebrauchen“.

Im Vorfeld der Sitzung hatte Bauamtslei­terin Martina Illgner die geplanten Zahlen des Haushalts 2016 und auch das Bauprogram­m in den Stadtratsf­raktionen ausführlic­h erläutert. Was auch sowohl die CSU (Helmut Beck), als auch die SPD (Karl-Heinz Schindler), veranlasst­e, im Stadtrat zuzustimme­n.

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Symbolfoto: Alexander Kaya An der notwendige­n Kanalsanie­rung möchte der Aichacher Stadtrat nicht spa ren.

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