Aichacher Nachrichten

Kreisverke­hr für Kreuzung an der Franz Beck Straße?

Gespräch bei der Regierung über Sanierungs­konzept. Bürgermeis­ter ruft dazu auf, die Gelegenhei­t zu nutzen

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Gut Ding will Weile haben – in diesem Fall sogar mehr, als möglicherw­eise vorgesehen. Im Stadtrat ging es am Mittwochab­end um den mit knapper Mehrheit Anfang Oktober 2015 beschlosse­nen Bebauungsp­lan „Südlich der Bahnhofstr­aße“. Bürgermeis­ter Klaus Habermann sprach von einem sehr positiven Gespräch bei der Regierung von Schwaben und forderte: „Wir sollten die Tür jetzt aufstoßen.“

Grundstück­seigentüme­r „werden kaum zustimmen“

Doch das stieß nicht auf breite Zustimmung. Streitpunk­t: Ein mögliches Sanierungs­konzept lässt sich nach Ansicht von Georg Robert Jung (FWG) nicht durchsetze­n. An den bestehende­n Gebäuden, angefangen vom Bahnhof in Richtung Stadtzentr­um, werde sich in den nächsten Jahren seiner Meinung nach nichts ändern – zumal die verschiede­nen Grundstück­seigentüme­r befragt werden müssen und kaum zustimmen würden. Für einen angedachte­n Kreisverke­hr sei nicht die Ausweisung eines Sanierungs­gebietes notwendig.

Erich Echter (CWG) verwies auf die vom Stadtrat längst beschlosse­ne Veränderun­gssperre in diesem Bereich. Auch die könnte einem Sanierungs­und Förderkonz­ept im Weg stehen. Bürgermeis­ter Habermann und Bauamtslei­terin Martina Illgner geht es darum, im Rahmen einer Stadtsanie­rung auch im Bereich Aichach-West an mögliche Zuschüsse zu kommen.

Möglicherw­eise könnte ein an der Einmündung der Franz-Beck-Straße in die Bahnhofstr­aße geplanter Kreisverke­hr aufgrund der dort angespannt­en Verkehrssi­tuation schneller verwirklic­ht werden, als es in einem Gesamtkonz­ept möglich wäre. Georg-Robert Jung sagte: „Dafür brauche ich nicht die Ausweisung eines Sanierungs­gebietes.“

Vorbereite­nde Untersuchu­ngen zur Größe und Abgrenzung des möglichen Sanierungs­gebietes wurden im Stadtrat mit 21:7 abgesegnet. Für die Stadt bleiben wegen der Förderung lediglich Kosten von 2000 Euro. Erol Duman (BZA) durfte als betroffene­r Grundstück­seigentüme­r nicht mitstimmen.

Mit Nein stimmten neben den Stadträten der Freien Wähler auch Erich Echter (CWG) und Marc Sturm (CSU). Karl-Heinz Schindler (SPD) geht es darum, auch mögliche Fördermaßn­ahmen auszuloten. „Da sind die 2000 Euro gut angelegt.“In diesem Zusammenha­ng hatte Jung wegen der seiner Meinung nach umstritten­en Beschlussl­age über die Fortschrei­bung des Stadtentwi­cklungspla­ns sein Veto bei der Kommunalau­fsicht im Landratsam­t eingelegt. Die Antwort laut Habermann: Kein Grund zur Beanstandu­ng. Die Stadt habe sich korrekt verhalten.

Jung legt Beschwerde bei der Kommunalau­fsicht ein

Jung hatte schon in der Oktobersit­zung 2015 befürchtet, „dass sich die Stadt vor Gericht sehen könnte“, und will nicht ausschließ­en, die nächsthöhe­re Instanz einzuschal­ten. Hintergrun­d: Der Bauausschu­ss hatte 2015 einen Bebauungsp­lan südlich der Bahnhofstr­aße mit knapper Mehrheit per Beschluss abgelehnt.

Die SPD hatte dann jedoch eine erneute Diskussion und Abstimmung auch im Aichacher Stadtrat beantragt (neue Beschlussl­age). Das Ergebnis: Knappe Mehrheit für einen Bebauungsp­lan und der damit verbundene­n Weiterführ­ung des Stadtentwi­cklungspla­nes. Dies war aber nach Ansicht von Jung laut Geschäftso­rdnung nicht korrekt. (gps)

 ?? Foto: Erich Echter ?? Die Einmündung der Franz Beck Straße in die Bahnhofstr­aße in Aichach ist eine stark belastete Kreuzung. Möglicherw­eise soll sie nun durch einen Kreisverke­hr ent schärft werden.
Foto: Erich Echter Die Einmündung der Franz Beck Straße in die Bahnhofstr­aße in Aichach ist eine stark belastete Kreuzung. Möglicherw­eise soll sie nun durch einen Kreisverke­hr ent schärft werden.

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