Aichacher Nachrichten

Was sich Betrüger alles einfallen lassen

Fingierte Wohnungsan­gebote, angebliche Kollegen und falsche Banknoten: Zurzeit häufen sich die merkwürdig­en Vorfälle

- VON THOMAS GOSSNER

Eine 18-jährige Friedberge­rin wurde Opfer einer Betrugsmas­che, vor der die Polizei warnt. Sie fand auf einem eigentlich seriösen Internet-Portal für Immobilien eine möblierte 55-Quadratmet­erWohnung in der Augsburger Innenstadt, die für überaus günstige 390 Euro Warmmiete angeboten wurde. Nach Kontaktauf­nahme via E-Mail gab die „Vermieteri­n“vor, sie wohne derzeit in England und benötige die Personalau­sweisdaten der Friedberge­rin.

Nach Zusenden einer Kopie bekam sie eine weitere E-Mail, in der sie zur Überweisun­g einer Kaution von rund 780 Euro auf ein polnisches Konto aufgeforde­rt wurde. In freudiger Erwartung, diese günstige Wohnung zu bekommen, fiel die junge Dame darauf herein und überwies das Geld. Die Täter haben jetzt zudem auch noch die Ausweisdat­en der jungen Frau, mit denen sie weitere Internet-Betrügerei­en begehen können.

Vorsichtig­er waren ein 83-jähriger Friedberge­r und seine Frau, die am Mittwoch in der Herrgottsr­uhstraße vom Fahrer eines Autos mit italienisc­her Zulassung angesproch­en wurden. Der Fahrer wollte dem Senior weismachen, er sei der „73-jährige Antonio aus Florenz“, mit dem er früher in einer Firma zusammenge­arbeitet habe. Er bot dem Senior dann eine Lederjacke an, die er nicht durch den Zoll bringe, und wollte sie ihm schenken.

Dieser lehnte dankend ab und ließ sich aber dazu überreden, dass der Italiener ihn und seine 79-jährige Frau zum Marienplat­z bringt. Dort schlug der Italiener vor, man könne sich doch später vor der Stadtspark­asse treffen. Der Ehefrau kam dies dann doch alles seltsam vor und sie verständig­te die Polizei, sodass das geplante Treffen verhindert werden konnte.

Wenig später wurden die Beamten von einer anderen 83-jährigen Friedberge­rin über einen ähnlichen Sachverhal­t informiert. Auch hier gaukelte der „Italiener“in der Schlossstr­aße ein Bekanntsch­aftsverhäl­tnis vor, um sich Vertrauen zu erschleich­en. Bei näheren Nachfragen verstrickt­e er sich jedoch in Widersprüc­he und fuhr davon. In beiden Fällen war der „Italiener“ein älterer Herr mit Jacke, grauer Hose, circa 1,80 Meter groß, braunen Schuhen und einem Schal um den Hals, sprach gebrochen Deutsch mit italienisc­hem Akzent.

Auch Falschgeld ist derzeit in Friedberg und Umgebung in Umlauf. Als ein Kunde in einem Baumarkt in Kissing seine Einkäufe mit einem 50-Euro-Schein bezahlen wollte, schlug an der Kasse das Prüfgerät Alarm. Die herbeigeru­fene Polizeistr­eife erkannte ebenso Fälschungs­merkmale, weshalb der Schein sichergest­ellt wurde. Im zweiten Fall befand sich bereits am Dienstag vergangene­r Woche ein falscher 50-Euro-Schein in den Tageseinna­hmen eines Friedberge­r Möbelhause­s. Dieser Schein wurde durch die Werttransp­ortfirma erkannt.

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