Was sich Betrüger alles einfallen lassen
Fingierte Wohnungsangebote, angebliche Kollegen und falsche Banknoten: Zurzeit häufen sich die merkwürdigen Vorfälle
Eine 18-jährige Friedbergerin wurde Opfer einer Betrugsmasche, vor der die Polizei warnt. Sie fand auf einem eigentlich seriösen Internet-Portal für Immobilien eine möblierte 55-QuadratmeterWohnung in der Augsburger Innenstadt, die für überaus günstige 390 Euro Warmmiete angeboten wurde. Nach Kontaktaufnahme via E-Mail gab die „Vermieterin“vor, sie wohne derzeit in England und benötige die Personalausweisdaten der Friedbergerin.
Nach Zusenden einer Kopie bekam sie eine weitere E-Mail, in der sie zur Überweisung einer Kaution von rund 780 Euro auf ein polnisches Konto aufgefordert wurde. In freudiger Erwartung, diese günstige Wohnung zu bekommen, fiel die junge Dame darauf herein und überwies das Geld. Die Täter haben jetzt zudem auch noch die Ausweisdaten der jungen Frau, mit denen sie weitere Internet-Betrügereien begehen können.
Vorsichtiger waren ein 83-jähriger Friedberger und seine Frau, die am Mittwoch in der Herrgottsruhstraße vom Fahrer eines Autos mit italienischer Zulassung angesprochen wurden. Der Fahrer wollte dem Senior weismachen, er sei der „73-jährige Antonio aus Florenz“, mit dem er früher in einer Firma zusammengearbeitet habe. Er bot dem Senior dann eine Lederjacke an, die er nicht durch den Zoll bringe, und wollte sie ihm schenken.
Dieser lehnte dankend ab und ließ sich aber dazu überreden, dass der Italiener ihn und seine 79-jährige Frau zum Marienplatz bringt. Dort schlug der Italiener vor, man könne sich doch später vor der Stadtsparkasse treffen. Der Ehefrau kam dies dann doch alles seltsam vor und sie verständigte die Polizei, sodass das geplante Treffen verhindert werden konnte.
Wenig später wurden die Beamten von einer anderen 83-jährigen Friedbergerin über einen ähnlichen Sachverhalt informiert. Auch hier gaukelte der „Italiener“in der Schlossstraße ein Bekanntschaftsverhältnis vor, um sich Vertrauen zu erschleichen. Bei näheren Nachfragen verstrickte er sich jedoch in Widersprüche und fuhr davon. In beiden Fällen war der „Italiener“ein älterer Herr mit Jacke, grauer Hose, circa 1,80 Meter groß, braunen Schuhen und einem Schal um den Hals, sprach gebrochen Deutsch mit italienischem Akzent.
Auch Falschgeld ist derzeit in Friedberg und Umgebung in Umlauf. Als ein Kunde in einem Baumarkt in Kissing seine Einkäufe mit einem 50-Euro-Schein bezahlen wollte, schlug an der Kasse das Prüfgerät Alarm. Die herbeigerufene Polizeistreife erkannte ebenso Fälschungsmerkmale, weshalb der Schein sichergestellt wurde. Im zweiten Fall befand sich bereits am Dienstag vergangener Woche ein falscher 50-Euro-Schein in den Tageseinnahmen eines Friedberger Möbelhauses. Dieser Schein wurde durch die Werttransportfirma erkannt.