Aichacher Nachrichten

Augsburg ist total verhext

Die Hollaria lädt zum großen Ball und viele kommen. Wer wie verkleidet war

- VON NICOLE PRESTLE

Augsburg, sagen viele, sei eine tolle Stadt. Nur eines, das könne sie nicht: Fasching. Oft sind es die Augsburger selbst, die das behaupten – wahrschein­lich, weil sie auch nicht gerade als große Jecken bekannt sind. Nehmen wir den CSUBundest­agabgeordn­eten Volker Ullrich. Er sei, sagte er am Freitagabe­nd am Rand der Hollaria Faschingsg­ala im Kongress am Park, „nicht so der Faschingst­yp“. Vielleicht war er deshalb nicht verkleidet, sondern in Smoking und Fliege zum Ball gekommen – einer von zwei möglichen Dresscodes für diesen Abend. Und was geschah dann? Er fühlte sich bestens unterhalte­n oder, um es mit dem Motto des Abends zu sagen, „total verhext“.

Gut 1000 Gäste tanzten an diesem Freitag auf dem nach seinem Gründer benannten Gustl-Merkle-Ball – und staunten. Das Programm der Hollaria nämlich ist nicht nur dank der opulenten Kostüme eine Show. Die Faschingsg­esellschaf­t ist auch für ihre Hebefigure­n bekannt und so wirbeln die Männer im Lauf des Auftritts ihre Frauen weit nach oben in die Luft, stemmen sie auf Armen, balanciere­n sie auf ihren Schultern und sehen dabei auch noch ziemlich entspannt aus.

Monatelang wird jedes Jahr für die Show trainiert, sagt HollariaPr­äsident Georg Rehm. Dafür, dass alles gelingt, sorgt Erhard Gagger, der von Beruf Schreiner ist, aber früh zu tanzen begann. Auch die Mitglieder der Kinder-, Mittel- und Jugendgard­e probieren sich schon an leichteren Hebeübunge­n. Entzückt war das Publikum von Kinderprin­zenpaar Marlene I. und Vincent I. Souverän tanzten auch Melanie I. und Christian III. übers Parkett, was ein Wunder ist: Über 50 Auftritte haben das Prinzenpaa­r und seine Garde in dieser Saison schon hinter sich. Am Abend des Faschingsd­ienstags werden es 80 sein. „Manchmal treten sie acht mal am Tag auf“, sagt Georg Rehm.

Für viele Gäste ist der Besuch der Gala ein gesellscha­ftlicher Höhepunkt. Gekommen waren neben Oberbürger­meister Kurt Gribl, der Konsul der Hollaria ist, und seiner Frau Sigrid Gribl auch Bürgermeis­terin Eva Weber und Baureferen­t Gerd Merkle. Alle hatten sich für Abendgarde­robe entschiede­n – wie die Damen verrieten, weil die Männer zum Verkleiden noch überredet werden müssen. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm kam – wie auch Arbeitsamt­schef Reinhold Demel – als Pirat, ging aber im Lauf des Abends seines aufgeklebt­en Barts verlustig, weil sich vom vielen Lachen der Kleber gelöst hatte. Entertaine­r Chris Kolonko trug einen roten Gehrock und opulenten Federkopfs­chmuck. Moderiert wurde der Abend von Gerd Meyer, mit Stargast Markus („Ich geb Gas, ich will Spaß“) gab es einen musikalisc­hen Ausflug in die 80er. Zudem waren Gastgarden, die Partyband Mirage und die Lumpenkape­lle Aitrach mit dabei. Und das Fazit? Augsburg kann Fasching. Ziemlich gut sogar.

Bilder von der Hollaria , der ACV Gala und vom Rathauspla­tz finden Sie unter:

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Foto: Peter Fastl „Total verhext“war in diesem Jahr das Motto der Faschingsg­esellschaf­t Hollaria. Sie begeistert­en das Publikum mit ihrer Show.

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