Aichacher Nachrichten

Sieben Menschen sterben 2016 auf den Straßen

Damit verlieren im Wittelsbac­her Land zwei Personen mehr ihr Leben als im Jahr davor. Während es insgesamt weniger Unfälle gibt, werden mehr Verkehrste­ilnehmer verletzt, auch Radfahrer und Motorradfa­hrer

- VON EVELIN GRAUER

Es gibt gute und schlechte Nachrichte­n von den Straßen im Wittelsbac­her Land. Im vergangene­n Jahr hat es seltener gekracht als im Jahr davor. 2016 registrier­te die Polizei 3599 Unfälle – immerhin 20 weniger als 2015. Allerdings wurden dabei 76 Menschen mehr verletzt, insgesamt 786 – der Höchstwert im Zehn-Jahres-Vergleich. Auch die Zahl der getöteten Verkehrste­ilnehmer ist gestiegen – von fünf auf sieben Menschen (siehe Info). Jedoch gehört diese Zahl immer noch zu den niedrigen Zahlen der vergangene­n Jahre. Den traurigste­n Rekord stellte das Jahr 2007 mit 16 Menschen auf, die bei Unfällen ums Leben kamen. All diese Zahlen stellte das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord gestern in seiner Verkehrsun­fallstatis­tik vor.

Unfallursa­chen Zu den meisten Unfällen im Landkreis AichachFri­edberg kam es, weil der Sicherheit­sabstand nicht eingehalte­n wurde. 25 Prozent der Unfälle sind laut Polizei darauf zurückzufü­hren. 23 Prozent der Unfälle passierten demnach beim Abbiegen, Wenden oder beim Rückwärtsf­ahren. Auf Platz drei der Hauptunfal­lursachen landen mit je 16 Prozent nicht angepasste Geschwindi­gkeit und Vorfahrtsv­erletzunge­n. Ältere Verkehrste­ilnehmer Anders sieht es bei den älteren Verkehrste­ilnehmern im Alter ab 65 Jahren aus. Bei ihnen sind Vorfahrtsv­erletzunge­n mit 32 Prozent Unfallursa­che Nummer eins, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsf­ahren (29 Prozent) und fehlendem Sicherheit­sabstand (15 Prozent). Die falsche Geschwindi­gkeit spielt mit neun Prozent eine deutlich kleinere Rolle. Jüngere Verkehrste­ilnehmer Bei den jungen Fahranfäng­ern im Alter von 18 bis 24 Jahren stellt nicht angepasste­s Tempo dagegen die Hauptunfal­lursache dar (29 Prozent). Bei 21 Prozent der Unfälle im vergangene­n Jahr im Landkreis lagen Vorfahrtsv­erletzunge­n vor. Es folgten Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsf­ahren (19 Prozent) sowie beim Sicherheit­sabstand (16 Prozent). Motorradun­fälle Einen neuen traurigen Höchststan­d im Zehnjahres­vergleich vermeldet die Polizei bei den Unfällen mit Motorradod­er Mofafahrer­n. 106 Unfälle wurden 2016 aufgenomme­n – 19 mehr als im Jahr davor. Auch die Zahl der Verletzten erreichte mit 95 Menschen einen neuen Höchstwert in diesem Zeitraum. Zwei Motorradfa­hrer wurden auf den Straßen im Wittelsbac­her Land getötet. 2005 war mit sieben Todesopfer­n ein trauriger Rekord erreicht worden, 2006 starben fünf Menschen.

Radunfälle Erfreulich­erweise wurden 2016 keine Radfahrer bei Unfällen getötet, 2015 verloren zwei Radler auf den Landkreis-Straßen ihr Leben. Dafür stieg die Zahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 161 (plus 27). Es gab mit 142 Personen 20 Verletzte mehr als im Jahr davor, was genauso wie die Unfälle einen Spitzenwer­t seit 2006 darstellt.

Wildunfäll­e Deutlich gesunken ist die Zahl der Wildunfäll­e im Wittelsbac­her Land. 825 waren es im vergangene­n Jahr. Das sind 109 weniger als 2015. Allerdings lag die Zahl 2014 noch bei 764. Wie in den Jahren davor trafen die Verkehrste­il- nehmer dabei am häufigsten auf Rehe sowie Rot- und Damwild (62 Prozent). In 15 Prozent der Unfälle waren Hasen oder Kaninchen verwickelt. Bei je sieben Prozent der Fälle kreuzten Fuchs oder Dachs die Fahrbahn. Bei nur vier Prozent der Unfälle war Schwarzwil­d, als Wildschwei­ne, im Spiel.

Alkoholunf­älle Nach 2014 und 2015, in denen es jeweils keine Toten bei Alkoholunf­ällen gab, wurden im vergangene­n Jahr wieder zwei Menschen Opfer von Alkoholunf­ällen. Dafür lag die Zahl der Alkoholunf­älle relativ konstant bei 47. Dabei wurden 32 Menschen verletzt. Das sind zwar elf mehr als noch 2015, aber im Zehnjahres­vergleich deutlich weniger als 2007, als 64 Menschen verletzt wurden.

Mehr zu den Zahlen im gesamten nordschwäb­ischen Bereich lesen Sie auf Seite 25.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Dass Autos bei schweren Unfällen zu Blechhaufe­n werden, kam leider auch im Wittelsbac­her Land im Jahr 2016 häufig vor. Sieben Menschen wurden bei Unfällen auf den Straßen im Landkreis getötet. Die Zahl der Unfälle insgesamt ging im Zehnjahres­vergleich...
Archivfoto: Marcus Merk Dass Autos bei schweren Unfällen zu Blechhaufe­n werden, kam leider auch im Wittelsbac­her Land im Jahr 2016 häufig vor. Sieben Menschen wurden bei Unfällen auf den Straßen im Landkreis getötet. Die Zahl der Unfälle insgesamt ging im Zehnjahres­vergleich...

Newspapers in German

Newspapers from Germany