Fasten ist wie Trainieren
So sieht es jedenfalls Pfarrer Max Bauer. Worauf er verzichtet
Es ist Aschermittwoch, und die Zeit der Narren ist vorbei. Pünktlich zum Faschingsausklang erzählt uns Pfarrer Max Bauer aus Affing, wie er es mit der Fastenzeit hält. Auf was verzichten Sie während der 40-tägigen Fastenzeit?
Ich verzichte zum Beispiel beim Einkauf auf Plastikverpackungen und greife auf Verpackungen aus Papier oder Dosen zurück. Das ist aber nicht immer leicht, weil vieles mit Plastik verpackt ist.
Haben Sie sich schon mal schwergetan, auf etwas Bestimmtes verzichten zu müssen?
Das ist ja der Sinn vom Fasten (lacht). Ich habe mir schon beim Verzicht auf Süßigkeiten oder Fernsehen schwergetan. Auch der Verzicht auf Plastik ist heute nicht immer ganz leicht. Im Supermarkt kann ich bestimmte Sachen nicht kaufen, die ich aber gerne hätte. Sie sind nämlich fast immer in Plastik verpackt.
Heutzutage verzichten viele Menschen nicht mehr alleine auf Fleisch, sondern eher auf Süßigkeiten oder Internet. Bleibt der Grundgedanke des Fastens für Sie trotzdem erhalten?
Der Ursprungsgedanke bleibt weiterhin erhalten. Man trainiert, Nein zu sagen. Verzicht und Willenskraft werden auch trainiert. Ob der Verzicht auf Fleisch oder Süßigkeiten – der Gedanke, Nein zu sagen, bleibt gleich. Früher war Fleisch die Speise der Reichen und Mächtigen. Fleischverzicht zwang sie ansatzweise dazu, sich so wie die armen Menschen zu ernähren. Hier zählt der Solidaritätsgedanke: Ich verzichte auf Dinge, die andere nicht besitzen. Wie würden Sie jemanden, der nicht fastet, davon überzeugen?
Auch hier zählt der bereits erwähnte Trainingsgedanke. Es ist wie beim Sport. Am Anfang kostet es Überwindung, aber am Ende fühlt man sich gut. Man ist stolz, es geschafft zu haben. (rias/Foto: Eva Engelien, EE Fotografie)