Immer mehr übernachten im Kreis
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Übernachtungen im Wittelsbacher Land um über acht Prozent gestiegen. Vor allem die Anzahl der Gäste aus dem Ausland hat deutlich zugenommen
Die 90-Millionen-Marke bei den Übernachtungen ist geknackt: Bayerns Fremdenverkehr hat 2016 eine neue Rekordhöhe erklommen. Auch das Fremdenverkehrsgewerbe im Kreis Aichach-Friedberg schnitt unterm Strich besser ab als im Vorjahr: Die erfassten Betriebe mit mindestens zehn Gästebetten oder Campingstellplätzen meldeten von Januar bis Dezember rund 230 000 Übernachtungen an das Landesamt für Statistik (vorläufige Monatswerte), das waren rund 18 000 mehr (plus 8,4 Prozent) als 2015.
37 Tourismusregionen locken nach Bayern. Von der Zugspitzregion und dem Allgäu über Oberbayerns Städte, das Altmühltal und den Bayerischen Wald bis ins Fichtelgebirge und in die Rhön. Für den gesamten Freistaat meldet die amtliche Statistik 35,4 Millionen Gäste und 90,8 Millionen Übernachtun- Somit setzte das Jahr 2016 für Bayerns Tourismus neue Maßstäbe und untermauerte die bedeutende Rolle des Fremdenverkehrs als Arbeitsund Wirtschaftsfaktor. Die Gästezahl der Urlauber und Geschäftsreisenden kletterte um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis, das auch schon rekordverdächtig gewesen war, und bei den Gästeübernachtungen gab’s ein Plus von 3,1 Prozent.
Übers Jahr hinweg entwickelten sich die Zahlen im Kreis AichachFriedberg folgendermaßen: Von Januar bis März meldeten die erfassten Betriebe rund 43 000 Übernachtungen (Vorjahr: 33000). Von April bis Ende Juni waren es fast 63 000 (54000). Von Juli bis Ende September dann weitere 74 000 (75 000) und von Oktober bis Dezember nochmals 50 000 Übernachtungen (51 000). Allein für die Hoteliers und Vermieter ergibt das, bei geschätz- ten durchschnittlichen 70 Euro pro Übernachtung, rundgerechnet 1,3 Millionen Euro mehr Umsatz in den Kassen. Übernachtet haben übrigens rund 127000 Gäste, also über 10 000 mehr als im Vorjahr.
Die Inländer sorgten diesmal für die glänzende Bayern-Bilanz, denn der Ausländerreiseverkehr schwächelte. Rund 17,5 Millionen Übernachtungen durch Auslandsgäste schlugen am Ende zu Buche, und damit 0,3 Prozent weniger als 2015. Der Inländerreiseverkehr steigerte sich demgegenüber um runde vier Prozent. Im Wittelsbacher Land ist die Entwicklung umgekehrt: In den Kreis Aichach-Friedberg reisten 2016 insgesamt 89 000 Gäste aus dem Inland (Vorjahr: rund 90000), aus dem Ausland weitere 38 000 (Vorjahr: 26000). Auslandsübernachtungen steuerten hier 25,5 Prozent des Umsatzes bei, sofern für alle die gleichen Preise gelten (Vorgen. jahr: 20,8 Prozent). Unterschiede gibt es auch bei der Verweildauer, die abhängig ist vom Verhältnis der (Kurz-)Urlauber und Geschäftsreisenden: Die Auslandsgäste verweilten 1,5 Tage bei uns, die Inlandsgäste 1,9 Tage. Bayernweit übernachteten die Ausländer im Schnitt 2,1 Tage und die Inländer 2,7 Tage.
Regional betrachtet, steigerten alle sieben Regierungsbezirke in Bayern im vergangenen Jahr ihre Gäste- und Übernachtungszahlen. Die höchsten Zuwächse gab’s in Oberfranken, der Oberpfalz und in Schwaben. „Von wenigen Ausnahmen abgesehen, nahmen die Zahlen auch in den 37 bayerischen Tourismusregionen zu“, melden die Statistiker. Leichte Rückgänge gab es nur in Franken (Rhön und SpessartMainland) sowie in München. Das hat auch mit dem Amoklauf und dem schwächer besuchten Oktoberfest zu tun. (zds/sus)