Firmen geben Friedberg gute Noten
Stadt hat Befragung der Unternehmen in Auftrag gegeben
Die Unternehmen sind mit dem Standort Friedberg überdurchschnittlich zufrieden. Das hat eine Umfrage ergeben, die im vergangenen Herbst im Auftrag der Stadt durchgeführt wurde. 208 Betriebe nahmen auf freiwilliger Basis daran teil und sagten klar, was ihnen an Friedberg gefällt und was nicht. Die Erkenntnisse sollen nun in die weitere Arbeit der Wirtschaftsförderung und besonders in das künftige Citymanagement einfließen.
Es ist das erste Mal, dass die Stadt die Firmenchefs um ihre Meinung bittet. Hintergrund ist, dass die Zeit der großen Gewerbeansiedlungen nach Einschätzungen von Bürgermeister Roland Eichmann zu Ende geht und nun die Bestandspflege in den Fokus rückt. Mit den Erkenntnissen aus der 14 000 Euro teuren Umfrage soll das städtische Serviceangebot gezielter entwickelt und kommuniziert werden.
3300 Unternehmen gibt es in Friedberg, von denen etwa 600 mehr als zwei Beschäftigte haben. Die mit dem Monitoring beauftragte Firma L.Q.M. Marktforschung aus Mainz wählte davon 845 größere und kleinere Betriebe aus, von denen 208 zu einer Auskunft bereit waren. Besonders zahlreich haben sich Vertreter des Bereichs Handel, Gastgewerbe und Verkehr beteiligt, gefolgt von Dienstleistern und dem produzierenden Gewerbe. Resümee der Marktforscher: Im Vergleich zu anderen Kommunen, die in den vergangenen Jahren am Gewerbe-Monitoring teilgenommen haben, erzielte Friedberg durchweg sehr zufriedenstellende Ergebnisse. Das schlägt sich auch in einer hohen Standorttreue nieder. Die meisten Befragten glauben, dass sie hier ihre geschäftlichen Ziele erreichen können, und wollen weiter investieren.
Lob Mit der Lebensqualität in Friedberg sind die Befragten überaus glücklich. Auch das Image des Standorts und die Nähe zum Kunden werden positiv bewertet. Die Entwicklungschancen werden als gut bewertet. Die Anbindung Friedbergs ist ein weiterer Grund für hohe Zufriedenheit. Ebenso ist Friedberg bei der Breitbandversorgung besser als der Durchschnitt.
Tadel Den größten Verbesserungsbedarf sehen die befragten Unternehmen in der Stadtverwaltung. Insbesondere das Bauamt wird in diesem Zusammenhang erwähnt, aber auch bei Ausschreibungen fühlen sich Firmenchefs von der Stadt schlecht behandelt. Anlass zur Kritik geben außerdem die Immobilienpreise und die fehlende Nähe zu Wissenschaft und Forschung, die Höhe des Gewerbesteuersatzes und der öffentliche Personennahverkehr. Die Unternehmen berichten von einem Fachkräftemangel, zumal im Kreis nahezu Vollbeschäftigung herrscht. Leicht unterdurchschnittlich wird der Kontakt zur Wirtschaftsförderung bewertet. (gth)
Komplette Präsentation unter
https://www.friedberg wirtschaft.de/ standortqualität/gewerbemonitor 2016/