Gelb Rot: Auch Amateure gesperrt?
Beim Kreisspielleitertreffen geht es außerdem um die Frage der Wettbewerbsverzerrung. Reinhold Mießl, unter anderem zuständig für Aichach-Friedberg, erklärt das Wichtigste
Auf dem zweitägigen Treffen der bayerischen Kreisspielleiter in Bad Gögging (Niederbayern) ging es um die zukünftige Änderungen im Amateurfußballs in Bayern. Dabei wurden interessanten Themen, wie die Frage nach einer Sperre nach einer Gelb-Roten Karte, diskutiert. Im Gespräch mit den Aichacher Nachrichten schildert Reinhold Mießl, der für die Fußballer in Augsburg und Umgebung zuständig, die wichtigsten Punkte.
Gelb Rote Karte In der Bundesliga ist die Ampelkarte doppelt bitter. Nicht nur muss der Sünder sofort vom Platz und sein Team unter Umständen lange in Unterzahl spielen. Zudem sitzt er im nächsten Spiel gesperrt auf der Tribüne. Bei den Amateuren ist das anders: Platzver- Ja – Sperre: Nein. Das könnte sich ändern. Reinhold Mießl: „Die Möglichkeit besteht. Das Thema wurde angesprochen.“Mießl betont aber, dass es sich lediglich um einen Vorschlag handle. Genaueres werde erst auf der Bezirksspielleitertagung besprochen. „Dafür bedarf es einer Satzungsänderung durch den Verbandstag. Solche Punkte werden vorher natürlich mit den Vereinen besprochen.“In Baden-Württemberg gibt es die Regelung seit 2015, dort gibt es in jeder Klasse eine automatische Sperre von einem Spiel. Das hätte für so manchen Verein Folgen. A-Klassist BC Adelzhausen II allein hat in dieser Spielzeit schon acht Ampelkarten auf dem Konto.
3+3 Regel Den Vereinen ist es erlaubt, sechs Spieler aus der ersten Mannschaft im zweiten Team einzusetzen. Am darauffolgenden Spieltag dürfen drei Spieler aus der Stammelf sowie drei eingewechselte Akteure das niedrigklassigere Team verstärken. Laut Mießl hat diese Regel in manchen Ligen nagtive Folgen: „Gerade wenn es um Auf- oder Abstieg geht, können sechs Kicker viel ausmachen. Das ist nicht immer besonders fair und kann zu Wettbewerbsverzerrungen führen.“Für Mießl gibt es mehrere Möglichkeiten die Regel anzupassen: „Ganz wegfallen wird sie nicht. Vermutlich läuft es dann auf einen Kompromiss raus, in welcher Form auch immer.“
Spielabsagen Ein leidiges Thema sind für den erfahrenen Spielleiter kurzfristige witterungsbedingte Spielabsagen. Früher urteilten die Schiedsrichter, ob der Fußballplatz ein vernünftiges Spiel zulässt. Heute genüge ein Anruf und die Partie wird nachgeholt. „Erst beim zweiten Mal können wir eingreifen“, so Mießl, der das Thema zur Sprache brachte. Ändern soll sich aber mittelfristig nichts: „Die Regelung wurde vor einigen Jahren eingeführt, weil sich einige Vereine auf dem Land benachteiligt fühlten“, so Mießl, der künftig noch genauer hinschauen will: „Ich merke mir die Vereine, die absagen, obwohl alle anderen Teams im Landkreis spielen. Dann gibt es eben keine Sonweis: derwünsche für die entsprechenden Kandidaten mehr.“
Relegation Sicher ist dagegen, wie es nach der Saison für die Teams in der Relegation weitergeht. Die Aufstiege von der A-Klasse bis zur Kreisliga werden ab dem 6. Juni ausgespielt, nur drei Tage nach dem letzten Spieltag. Die Relegation hat insgesamt drei Runden.
Spielplan 2017/18 Auch für die kommende Spielzeit wurden die Weichen gestellt. So beginnt die Saison für die Teams ab der Kreisliga abwärts aufgrund des Feiertages Maria Himmelfahrt mit einem Doppelspieltag am 13. und 15. August. Dafür geht es bereits am 12. November in die Winterpause. Die Kreisliga geht dann am 18. März 2018 weiter, die unteren Klassen starten am 31. März in die Frühjahrsrunde. Kreispokalfinale Das diesjährige Pokalfinale am 1. Mai steht unter dem Motto Organspende. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, werden beim Finale unter anderem Organspendeausweise verteilt.