Aichacher Nachrichten

Verkehr: Fast 1000 Mal hat es gekracht

Die Zahl der Unfälle im Raum Schrobenha­usen erreicht einen Höchststan­d

- VON CLAUDIA STEGMANN

So viele Unfälle wie im vergangene­n Jahr hat es seit zehn Jahren schon nicht mehr im Einzugsber­eich der Polizeiins­pektion Schrobenha­usen gegeben: 951 waren es 2016. Einen ähnlich hohen Wert gab es zuletzt 2012 mit 936 Unfällen. In den übrigen Jahren seit 2007 bewegte sich die Zahl der Unfälle zwischen 781 und 892.

Wie die Polizei in ihrer Verkehrsst­atistik auflistet, waren die meisten Unfälle im vergangene­n Jahr Kollisione­n mit Wildtieren (42 Prozent). Um die Zahl der Wildunfäll­e zu verringern, seien in der Vergangenh­eit zwar viele Maßnahmen unternomme­n worden, beispielsw­eise die blauen Reflektore­n an den Straßenpfo­sten. Allerdings haben Unfallfors­chungen ergeben, dass all die bereits ergriffene­n Maßnahmen nicht zu dem gewünschte­n Erfolg führen. Die Polizei kann deshalb nur an eine verantwort­ungsvolle Fahrweise eines jeden Verkehrste­ilnehmers appelliere­n – insbesonde­re zwischen 21 und 23 Uhr. Denn zu dieser Zeit würden die meisten Verkehrsun­fälle mit Wildtieren passieren.

Obwohl die Zahl der Unfälle im Zehnjahres­vergleich 2016 einen Höchststan­d erreicht hat, bleibt die Zahl der verletzten Personen auf einem niedrigen Niveau. Wurden etwa 2007 noch 216 Personen bei 819 Unfällen verletzt, waren es 2016 „nur“158 Personen bei 951 Unfällen. Insgesamt geht aus der Unfallstat­istik hervor, dass es insbesonde­re in den vergangene­n beiden Jahren weniger Verletzte gab als in den acht Jahren zuvor.

Tödliche Unfälle gab es im Einzugsber­eich der PI Schrobenha­usen im Jahr 2016 keine. Das war zuletzt 2013 der Fall. Zum Vergleich: 2007 starben elf Menschen auf der Straße, im Jahr darauf waren es acht. Dass im vergangene­n Jahr kein Verkehrste­ilnehmer in diesem Bereich sein Leben lassen musste, führt die Polizei Schrobenha­usen auf die Maßnahmen der Unfallkomm­ission zurück. Diese habe in der Vergangenh­eit viele Unfallhäuf­ungspunkte betrachtet und Verbesseru­ngsvorschl­äge gemacht. Geschwindi­gkeitskont­rollen sind eine dieser Maßnahmen, denn die Hauptunfal­lursache sei nach wie vor immer noch die überhöhte bzw. die nicht angepasste Geschwindi­gkeit. „Auch wenn einige Ertappte immer noch nicht den Sinn hinter Geschwindi­gkeitskont­rolle verstehen, so ist dies nachweisli­ch eine geeignete Maßnahme, um Verkehrsun­fälle an sogenannte­n „Raserstrec­ken und in Knotenpunk­ten zu reduzieren“, heißt es in dem Presseberi­cht. Insbesonde­re an Kreuzungen und Einmündung­en sei das Unfallrisi­ko erhöht, insbesonde­re dann, wenn die Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen nicht befolgt würden. Neben Autofahrer­n, die viel zu schnell unterwegs sind, gibt es leider auch solche, die sich betrunken hinters Steuer setzen. 18 alkoholbed­ingte Verkehrsun­fälle hat die PI Schrobenha­usen 2016 gezählt; im Jahr davor waren es acht. So mancher Unfall konnte mutmaßlich dadurch verhindert werden, weil die Fahrzeugfü­hrer aus dem Verkehr gezogen wurden. 36 Verkehrste­ilnehmer unter Alkoholein­fluss hat die Polizei Schrobenha­usen bei Kontrollen erwischt, weitere neun Fahrer mussten ihren Autoschlüs­sel abgeben, noch ehe sie losfahren konnten.

Eine erfreulich­e Bilanz zeigt sich bei den Schulwegun­fällen, also bei Verkehrsun­fällen, bei dem ein Schüler auf dem Weg von oder zur Schule beteiligt war. Kein einziger Vorfall ist im Einzugsber­eich der PI Schrobenha­usen zu verzeichne­n. Das ist seit zehn Jahren einmalig. Hier zeigt sich nach Meinung der Polizei, dass Kindergärt­en und Schulen einen sehr guten und wichtigen Beitrag zur Verkehrser­ziehung der Kinder leisten. Weil laut Polizei Kinder zumeist als Mitfahrer etwa im Auto ihrer Eltern auf dem Weg zur Schule verunglück­en, sei es umso wichtiger, dass Kinder ihren Schulweg ohne Elterntaxi zurücklege­n. Eine längere Aktion der Franziska-Umfahrer-Grundschul­e habe gezeigt, dass die Schulkinde­r dazu willens und fähig sind.

Polizei Schrobenha­usen Der Be treuungsbe­reich der Inspektion umfasst acht Gemeinden mit insgesamt knapp über 30 000 Einwohnern in folgenden Kommunen: Schrobenha­usen, Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Karlskron, Langenmose­n und Waidhofen.

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