Verkehr: Fast 1000 Mal hat es gekracht
Die Zahl der Unfälle im Raum Schrobenhausen erreicht einen Höchststand
So viele Unfälle wie im vergangenen Jahr hat es seit zehn Jahren schon nicht mehr im Einzugsbereich der Polizeiinspektion Schrobenhausen gegeben: 951 waren es 2016. Einen ähnlich hohen Wert gab es zuletzt 2012 mit 936 Unfällen. In den übrigen Jahren seit 2007 bewegte sich die Zahl der Unfälle zwischen 781 und 892.
Wie die Polizei in ihrer Verkehrsstatistik auflistet, waren die meisten Unfälle im vergangenen Jahr Kollisionen mit Wildtieren (42 Prozent). Um die Zahl der Wildunfälle zu verringern, seien in der Vergangenheit zwar viele Maßnahmen unternommen worden, beispielsweise die blauen Reflektoren an den Straßenpfosten. Allerdings haben Unfallforschungen ergeben, dass all die bereits ergriffenen Maßnahmen nicht zu dem gewünschten Erfolg führen. Die Polizei kann deshalb nur an eine verantwortungsvolle Fahrweise eines jeden Verkehrsteilnehmers appellieren – insbesondere zwischen 21 und 23 Uhr. Denn zu dieser Zeit würden die meisten Verkehrsunfälle mit Wildtieren passieren.
Obwohl die Zahl der Unfälle im Zehnjahresvergleich 2016 einen Höchststand erreicht hat, bleibt die Zahl der verletzten Personen auf einem niedrigen Niveau. Wurden etwa 2007 noch 216 Personen bei 819 Unfällen verletzt, waren es 2016 „nur“158 Personen bei 951 Unfällen. Insgesamt geht aus der Unfallstatistik hervor, dass es insbesondere in den vergangenen beiden Jahren weniger Verletzte gab als in den acht Jahren zuvor.
Tödliche Unfälle gab es im Einzugsbereich der PI Schrobenhausen im Jahr 2016 keine. Das war zuletzt 2013 der Fall. Zum Vergleich: 2007 starben elf Menschen auf der Straße, im Jahr darauf waren es acht. Dass im vergangenen Jahr kein Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich sein Leben lassen musste, führt die Polizei Schrobenhausen auf die Maßnahmen der Unfallkommission zurück. Diese habe in der Vergangenheit viele Unfallhäufungspunkte betrachtet und Verbesserungsvorschläge gemacht. Geschwindigkeitskontrollen sind eine dieser Maßnahmen, denn die Hauptunfallursache sei nach wie vor immer noch die überhöhte bzw. die nicht angepasste Geschwindigkeit. „Auch wenn einige Ertappte immer noch nicht den Sinn hinter Geschwindigkeitskontrolle verstehen, so ist dies nachweislich eine geeignete Maßnahme, um Verkehrsunfälle an sogenannten „Raserstrecken und in Knotenpunkten zu reduzieren“, heißt es in dem Pressebericht. Insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen sei das Unfallrisiko erhöht, insbesondere dann, wenn die Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht befolgt würden. Neben Autofahrern, die viel zu schnell unterwegs sind, gibt es leider auch solche, die sich betrunken hinters Steuer setzen. 18 alkoholbedingte Verkehrsunfälle hat die PI Schrobenhausen 2016 gezählt; im Jahr davor waren es acht. So mancher Unfall konnte mutmaßlich dadurch verhindert werden, weil die Fahrzeugführer aus dem Verkehr gezogen wurden. 36 Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss hat die Polizei Schrobenhausen bei Kontrollen erwischt, weitere neun Fahrer mussten ihren Autoschlüssel abgeben, noch ehe sie losfahren konnten.
Eine erfreuliche Bilanz zeigt sich bei den Schulwegunfällen, also bei Verkehrsunfällen, bei dem ein Schüler auf dem Weg von oder zur Schule beteiligt war. Kein einziger Vorfall ist im Einzugsbereich der PI Schrobenhausen zu verzeichnen. Das ist seit zehn Jahren einmalig. Hier zeigt sich nach Meinung der Polizei, dass Kindergärten und Schulen einen sehr guten und wichtigen Beitrag zur Verkehrserziehung der Kinder leisten. Weil laut Polizei Kinder zumeist als Mitfahrer etwa im Auto ihrer Eltern auf dem Weg zur Schule verunglücken, sei es umso wichtiger, dass Kinder ihren Schulweg ohne Elterntaxi zurücklegen. Eine längere Aktion der Franziska-Umfahrer-Grundschule habe gezeigt, dass die Schulkinder dazu willens und fähig sind.
Polizei Schrobenhausen Der Be treuungsbereich der Inspektion umfasst acht Gemeinden mit insgesamt knapp über 30 000 Einwohnern in folgenden Kommunen: Schrobenhausen, Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Karlskron, Langenmosen und Waidhofen.