Pro: Beim Lesen Neues entdecken
Selbstverständlich springen Schüler nicht begeistert auf, wenn im Deutschunterricht eine Lektüre aus dem 18. Jahrhundert auf dem Lehrplan steht – auch wenn man solche Werke selten vollständig lesen muss. Außerdem sind Schullektüren nicht immer nur langweilig oder gar Zeitverschwendung! So werden Bücher behandelt, die Schüler sonst vielleicht nicht lesen würden, die sich letztendlich aber als spannend erweisen. Natürlich kommt es auch immer auf den Lehrer an. Wenn sich Schüler bei der Wahl des Lesestoffs beteiligen können, findet sich oft ein guter Kompromiss. Im vergangenen Schuljahr hat sich beispielsweise meine Klasse für „Das Tagebuch der Anne Frank“entschieden, dessen Thematik viele von uns interessiert hat. In der achten Klasse durften wir in kleinen Gruppen Kinotrailer zu John Greens Debütroman „Eine wie Alaska“drehen. Das Drehbuch zu schreiben, Rollen passend zu besetzen, die gedrehten Szenen zu schneiden und mit geeigneter Musik zu untermalen – all das war Teil des Projekts. Die dadurch entstandenen Trailer präsentierten wir dann vor der Klasse. Gerade wenn man die Inhalte von Büchern in moderneren Medien wie Filmen aufarbeitet, kann aus einer scheinbar langweiligen Schullektüre eine lehrreiche Erfahrung werden. Ich finde, dass man Schullektüre nicht immer sofort als langweilig abstempeln darf. Ohne Vorbehalte auf das Buch zuzugehen und sich dann seine Meinung darüber zu bilden, ist die deutlich bessere Alternative. So kann man vielleicht doch noch das ein oder andere gute Buch entdecken. Carolina Müller