Kurzes zu Ostern
Nach seiner Autobiografie legt der Aichacher nun sein neuestes Werk vor
„Osteraugen“heißt das neue Werk von Raphael Müller. Und mit der biblischen Ostergeschichte hängen auch alle Kurzgeschichten zusammen, die der autistische Jugendliche aus Aichach geschrieben hat. Sein besonderes Talent hat der 17-Jährige, der im Rollstuhl sitzt, spätestens mit seiner Autobiografie „Ich fliege mit zerrissenen Flügeln“bewiesen.
Mittlerweile liegt sie, 2014 erschienen, in der sechsten Auflage vor. Nun also Kurzgeschichten in Prosa und Lyrik, in denen der selbst ernannte „postmoderne Chillosoph“16 Ostergeschichten erzählt. Und das nicht als alles überblickender Erzähler, sondern mitten aus dem Geschehen.
Der Titel gibt nicht nur einen Hinweis auf die Feier zur Auferstehung Jesu Christi, sondern auch auf das Sinnesorgan, mit dem die Menschen die Welt wahrnehmen.
Und so schreibt der 17-Jährige zwar über Jesus, Petrus, Pilatus und andere, aus der Bibel Bekannte. Aber er macht das mit den Augen und Gefühlen der Akteure. Er nimmt beispielsweise die Perspektive eines Esels, eines römischen Soldaten oder auch eines Lastenträgers ein.
In „Engels-Job“schreibt er unter anderem aus der Sicht des Erzengels Raphael an Ostern: „Tatenlos hatten sie alle noch am Freitag zusehen müssen, wie sich diese irr gewordene Menschheit an seinem Herrn vergriff.“Kurz darauf wird Raphael mit dem Erzengel Michael Zeuge der Menschwerdung Jesu. (kiem)
Das neue Buch von Raphael Müller ist am 9. Februar im Fontis Verlag erschienen und kostet 15 Euro.