„Wir sind noch da“
DSV-Staffel überrascht in Lahti
Eine überraschend starke Leistung hat den deutschen LanglaufMännern bei der Nordischen SkiWeltmeisterschaft in Lahti Platz sechs im 4 x 10-Kilometer-StaffelRennen beschert. Thomas Bing, Jonas Dobler, Florian Notz und Lucas Bögl lagen kurz vor dem Ziel sogar auf Bronze-Kurs, ehe die bedeutend höher eingeschätzten Teams aus Schweden und Finnland doch noch enteilten. Den WM-Titel sicherte sich zum neunten Mal in Serie Norwegen vor Russland und Schweden.
„Ich habe Gänsehaut“, gestand Langlauf-Chef Andreas Schlütter angesichts des Auftritts des DSVQuartetts. „Wir haben gezeigt, dass wir noch da sind und leben. Ich bin stolz auf die Jungs“, lobte HerrenTrainer Janko Neuber. Nach den Ausfällen von Sebastian Eisenlauer und Tim Tscharnke hatte man der Notbesetzung kaum etwas zugetraut. Doch bereits Startläufer Bing wuchs über sich hinaus und wechselte als Vierter. Auch Dobler gelang es, 7,5 Kilometer mitzugehen. Dann war er mit seinen Kräften am Ende und übergab als Sechster.
Mit Florian Notz, der in Sonthofen im Allgäu lebt und trainiert, folgte der derzeit beste deutsche Läufer. Er hängte sich an den bärenstarken Schweden Markus Hellner an und wechselte als Dritter. „Hellner hat ein Mordstempo gemacht. Ich bin ganz zufrieden, dass ich ihn halten konnte“, bemerkte er bescheiden.
Bögl als Schlussläufer nahm das Herz in seine Hände, versuchte zweimal, die Gruppe zu sprengen. Doch der Schwede Calle Halfvarsson und Finnlands Matti Heikkinen konterten. Rund einen Kilometer vor der Ziellinie war damit die Entscheidung gegen die Deutschen gefallen. „Schade, dass es nicht geklappt hat, aber ich bin ja auch nicht gegen Anfänger gelaufen“, meinte Bögl. (dpa)