Heiße Rhythmen der Latinos
Die Cubops im ausverkauften Jazzclub
Nicht jeder, der wollte, hatte das Glück, tatsächlich Gast des CD-Release-Konzerts der Cubops im Jazzclub Augsburg zu werden. Bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeginn hieß es, auf Restkarten zu hoffen. Erstaunlich war das nicht, schließlich handelt es sich bei den Cubops um eine Augsburger Allstar-Band, die seit zehn Jahren ein Garant ist für heiße Rhythmen aus Lateinamerika. Dass bis zur ersten CD zehn Jahre vergehen, ist im Falle der Cubops aber verständlich.
Denn Stephan Holstein (Saxofon, Klarinette), Robert Vogg (Saxofon, Flöte), Daniel Mark Eberhard (Piano), Joseph Holzhauser (Gitarre, Trompete), Helmut Troendle (Kongas, Percussion), Uli Fiedler (E- und Kontrabass) und Walter Bittner (Schlagzeug) sind allesamt viel beschäftigte Musiker. Die diversen Projekte, die jeden Einzelnen von ihnen jenseits der Cubops beschäftigt, halten sie in Atem. Umso schöner, dass mit dem Tonträger nun eine Art Bestandsaufnahme vorliegt, die es ermöglicht, den Sound der Cubops auch außerhalb ihrer sporadischen Konzerte zu genießen.
Und ein Genuss ist das Album mit dem Titel „ron y cachaça“(erhältlich bei Bücher Pustet und Schlosser’sche) wahrlich. Zehn Stücke hat die Band darauf in glasklarem Klang und mit solcher Frische und Lust eingespielt, als sei sie live in einem Tanzpalast in Buenos Aires aufgenommen worden. Tatsächlich waren es zwei Tage in einem Münchener Studio. Neben brasilianischen und kubanischen Stücken finden sich auf der CD auch artfremde Kompositionen wie „Kaya“der Reggae-Ikone Bob Marley oder „The Jody Grind“des Jazzpianisten Horace Silver. Einerlei, denn die sieben Cubops drücken jedem dieser Stücke sowieso den eigenen stilistischen Stempel auf. Und der hat das Feuer Lateinamerikas in sich.