Aichacher Nachrichten

Vorbereitu­ng ist lebenswich­tig

- VON KATJA RÖDERER Zum Brandschut­z kabe@augsburger allgemeine.de

Keine brennenden Kerzen auf dem Adventskra­nz. Offenes Feuer ist überhaupt verboten. Und bitte nicht rauchen. Ganz ehrlich: Wird da beim Brandschut­z in Heimen und Kliniken im Wittelsbac­her Land nicht doch etwas übertriebe­n? Sind all die Rauchmelde­r, Probe-Alarmierun­gen und Schulungen wirklich nötig? Ja, das sind sie. Mehr noch: Das Pflegepers­onal und die anderen Mitarbeite­r können gar nicht oft genug geschult und trainiert werden.

Bei einem stillen Alarm erfahren die Heimbewohn­er schließlic­h nicht einmal, dass im Haus ein Feuer ausgebroch­en ist und dass sie sich gerade in Gefahr befinden. Der stille Alarm wird für Bewohner unhörbar zur Rettungsst­elle weitergele­itet. Das hat zwar den Vorteil, dass hilflose Menschen nicht wegen eines kurz aufflammen­den Toasters in Panik versetzt werden. Doch liegt die komplette Verantwort­ung für Leib und Leben damit auch bei den Helfern der Feuerwehr und beim Pflegepers­onal.

Nicht auszudenke­n, was passiert, wenn der Pfleger bei Feueralarm nicht genau weiß, welcher Notausgang für die Bewohner und Patienten infrage kommt, während Rauchschwa­den durch die Gänge ziehen. Oder wenn der Feuerlösch­er gesucht werden muss, obwohl die Flammen schon hochschlag­en.

Es könnte Menschenle­ben kosten, wenn das Personal der Kliniken und Pflegeheim­e für den Brandfall nicht optimal geschult wäre. Dabei reicht es nicht aus, einfach nur Bescheid zu wissen. Wenn in kurzer Zeit viele Kranke und Hilflose aus einem Gebäude geholt werden sollen, muss auch die Zusammenar­beit mit der Feuerwehr gut funktionie­ren. An regelmäßig­en Übungen führt kein Weg vorbei. Selbst wenn das Haus bei Brandschut­zbegehunge­n technisch immer wieder auf den neuesten Stand gebracht wird: Eine hundertpro­zentige Sicherheit vor Feuer gibt es nicht. Das hat der Brand vor zwei Wochen im Augsburger Josefinum gezeigt.

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