Vorbereitung ist lebenswichtig
Keine brennenden Kerzen auf dem Adventskranz. Offenes Feuer ist überhaupt verboten. Und bitte nicht rauchen. Ganz ehrlich: Wird da beim Brandschutz in Heimen und Kliniken im Wittelsbacher Land nicht doch etwas übertrieben? Sind all die Rauchmelder, Probe-Alarmierungen und Schulungen wirklich nötig? Ja, das sind sie. Mehr noch: Das Pflegepersonal und die anderen Mitarbeiter können gar nicht oft genug geschult und trainiert werden.
Bei einem stillen Alarm erfahren die Heimbewohner schließlich nicht einmal, dass im Haus ein Feuer ausgebrochen ist und dass sie sich gerade in Gefahr befinden. Der stille Alarm wird für Bewohner unhörbar zur Rettungsstelle weitergeleitet. Das hat zwar den Vorteil, dass hilflose Menschen nicht wegen eines kurz aufflammenden Toasters in Panik versetzt werden. Doch liegt die komplette Verantwortung für Leib und Leben damit auch bei den Helfern der Feuerwehr und beim Pflegepersonal.
Nicht auszudenken, was passiert, wenn der Pfleger bei Feueralarm nicht genau weiß, welcher Notausgang für die Bewohner und Patienten infrage kommt, während Rauchschwaden durch die Gänge ziehen. Oder wenn der Feuerlöscher gesucht werden muss, obwohl die Flammen schon hochschlagen.
Es könnte Menschenleben kosten, wenn das Personal der Kliniken und Pflegeheime für den Brandfall nicht optimal geschult wäre. Dabei reicht es nicht aus, einfach nur Bescheid zu wissen. Wenn in kurzer Zeit viele Kranke und Hilflose aus einem Gebäude geholt werden sollen, muss auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr gut funktionieren. An regelmäßigen Übungen führt kein Weg vorbei. Selbst wenn das Haus bei Brandschutzbegehungen technisch immer wieder auf den neuesten Stand gebracht wird: Eine hundertprozentige Sicherheit vor Feuer gibt es nicht. Das hat der Brand vor zwei Wochen im Augsburger Josefinum gezeigt.