Aichacher Nachrichten

Petersdorf muss aufs Geld schauen

Bürgermeis­ter Richard Brandner rückt vor allem die finanziell­e Lage der Gemeinde in den Mittelpunk­t seiner letzten Präsentati­on und mahnt zu Sparsamkei­t

- VON STEFANIE BRAND

Petersdorf Zum letzten Mal präsentier­te Richard Brandner bei der Bürgervers­ammlung gestern Abend als Petersdorf­er Rathausche­f seinen Jahresrück­blick. Für insgesamt 1760 Einwohner war der noch amtierende Bürgermeis­ter im vergangene­n Jahr Ansprechpa­rtner – das sind 34 weniger als im Jahr 2015.

Auch vor dem Hintergrun­d der im Februar im Gemeindera­t beschlosse­nen Erhöhung der Grundund Gewerbeste­uer widmete Brandner einen großen Teil seines Vortrags den Haushaltsg­rundsätzen. Er verwies auf die Gemeindeor­dnung, wonach „die stetige Aufgabener­füllung“Priorität habe. Zunächst müssten die gesetzlich­en Pflichtauf­gaben erfüllt werden, dann die Aufgaben aus dem übertragen­en Wirkungskr­eis. Deutlich betonte der Bürgermeis­ter „das Gebot der Sparsamkei­t und der Wirtschaft­lichkeit“, das ebenfalls in der Gemeindeor­dnung verankert ist. Für die Gemeinde bedeute das, dass sie alle möglichen Einnahmen ausschöpfe­n und alle nicht dringenden Ausgaben vermeiden muss.

Wie berichtet, hatte der Gemeindera­t im Februar beschlosse­n, die Grundsteue­r A und B auf 380 Prozent und die Gewerbeste­uer auf 350 Prozent zu erhöhen. Damit liegt Petersdorf im Landkreisv­ergleich bei der Grundsteue­r A und B über dem Durchschni­tt. Dieser beträgt bei der Grundsteue­r A 354,58 Prozent, und bei der Grundsteue­r B 352,08 Prozent. Das Landkreis-Mittel bei der Gewerbeste­uer liegt bei 343,54 Prozent. Die Steueranhe­bung spült nach Angaben von Brandner gut 28 000 Euro in die Kasse. Exemplaris­ch rechnete er vor, dass sich bei der Grundsteue­r A bei einem Messbetrag von 30,37 Euro die Grundsteue­r von 106,30 Euro (bei 350 Prozent) auf 115,41 Euro (bei 380 Prozent) erhöht.

Die wichtigste­n Einnahmen der Gemeinde sind die Einkommens­steuer mit über 841 000 Euro, Schlüsselz­uweisungen des Freistaats mit knapp 487 000 Euro und Beiträge, unter anderem für Erschließu­ngen, mit 289 000 Euro. Die Grund- erwerbsste­uer liegt mit knapp 14000 Euro auf dem letzten Platz. Über die Grundsteue­r A nimmt die Gemeinde gut 35000 ein, über die Grundsteue­r B 118 000 Euro, der Zuschuss für die Breitbande­rschließun­g liegt bei über 72000 Euro.

Diesen Einnahmen stehen große Ausgaben gegenüber. So muss die Gemeinde beispielsw­eise knapp 635 000 Euro über die Kreisumlag­e an den Landkreis weiterreic­hen. Fast 247000 Euro fallen an Lohnkosten und fast 234 000 Euro für den Unterhalt der Wasservers­orgung an. Die Ausgaben für den Bauhof betragen 31 000 Euro, für die Kabisbachg­ruppe 32 000 Euro und für die Feuerwehr 33 000 Euro. Insgesamt schloss die Gemeinde Petersdorf das Jahr 2016 mit einem Gesamtkass­enstand von 1,3 Millionen Euro ab. Die Verschuldu­ng sank von knapp 143000 auf gut 134000 Euro.

In seinem Ausblick erklärte Richard Brandner, was in diesem Jahr ansteht und welche Pläne die Gemeinde bis 2021 hat. „Die Zeiten werden nicht einfacher.“Er versuchte, die Zuhörer für eine vorausscha­uende Planung zu sensibilis­ieren. Im Bereich Kanal und Tiefbau schlagen die Breitbande­rschließun­g mit 275000 Euro, die Schlussrec­hnung für den Kanalbau in der Schaezler Straße mit 245000 Euro und der Kanalbau in Axtbrunn mit 155000 Euro zu Buche. Auch bei der Wasservers­orgung kommen erhebliche Kosten auf die Gemeinde zu. Zunächst muss geklärt werden, welcher Brunnen erhalten werden kann oder ausgebaut werden muss.

Für die Erschließu­ng der Neubaugebi­ete Ehemalige Schule und An der Mallerbrei­te rechnet die Gemeinde mit Kosten von 452000 Euro und 300000 Euro. Auch im nächsten Jahr fallen Kosten an. Der Investitio­nsplan zeigt: 2018 steht der Kanalbau in der Eichenstra­ße in Alsmoos an. Ab 2018 wird in die Kanalsanie­rung in Hohenried investiert. 2021 wird die Auflösung der Kläranlage Edenhausen ein Thema.

Nach den Zahlen sprach Bürgermeis­ter Brandner leichtere Themen an. So erfuhren die Petersdorf­er von der Fertigstel­lung des Kindergart­ens, dem Kauf der Feuerwehrf­ahrzeuge, dem Stand der Baumaßnahm­en und Neues zur Wasservers­orgung. Hier ist Mitte März ein Pumpenvers­uch geplant.

 ?? Foto: Stefanie Brand ?? Das Baugebiet „An der Mallerbrei­te“kostet die Gemeinde Petersdorf zunächst viel Geld. Heuer sind für die Erschließu­ng Kosten von 300 000 Euro kalkuliert. Im Jahr 2018 sind 278000 und im Jahr 2019 100000 Euro vorgesehen.
Foto: Stefanie Brand Das Baugebiet „An der Mallerbrei­te“kostet die Gemeinde Petersdorf zunächst viel Geld. Heuer sind für die Erschließu­ng Kosten von 300 000 Euro kalkuliert. Im Jahr 2018 sind 278000 und im Jahr 2019 100000 Euro vorgesehen.

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