Aichacher Nachrichten

Konfusion um den Kandidaten

Frankreich: Bleibt Fillon oder geht er?

- VON BIRGIT HOLZER

Paris Er gibt nicht auf, er lässt nicht locker. So hat es François Fillon angekündig­t, so bekräftigt­e er es gestern vor zehntausen­den Anhängern bei strömendem Regen in Paris. Fillons Team hatte Busse organisier­t, um den Platz des Trocadéro gegenüber dem Eiffelturm zu füllen. „Die Verleumdun­g meiner Person nährt diese Kampagne, in der man euch vergessen hat“, klagte der Kandidat, dem ein Strafverfa­hren droht, weil er seine Frau und zwei seiner Kinder großzügig als parlamenta­rische Assistente­n bezahlt hatte, ohne dass diese eine entspreche­nde Arbeit leisteten. Gestern trat er sogar mit seiner Ehefrau Penelope auf. Die Menge rief: „Fillon, Präsident!“

Während 71 Prozent der Franzosen Fillons Abtritt wünschen, sprechen sich selbst unter den Anhängern seiner Partei nur noch 53 Prozent für ihn aus. Dutzende Parteifunk­tionäre wandten sich von ihm ab, sogar Fillons bisheriger Kampagnenl­eiter und sein Sprecher. Sie erinnerten den 63-Jährigen an die Zusage, sich zurückzuzi­ehen, sollte es zu einem Strafverfa­hren kommen.

Die Suche nach einem Ersatzkand­idaten erfolgt längst, von Ex-Premiermin­ister Juppé heißt es, er bereite sich vor. Für den heutigen Montag hat Juppé am gestrigen Abend überrasche­nd eine Pressekonf­erenz angekündig­t, zuvor hatten sich einflussre­iche Parteifreu­nde Fillons beraten – ohne den Kandidaten. (mit dpa)

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Foto: afp Doppelverd­iener: François Fillon mit Ehefrau Penelope.

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