Musik im Frühling für einen Sommerabend
Die Augsburger Band Boothill Society und Impala Ray aus München gastieren auf Schloss Blumenthal
Die Augsburger Folk-Lieblinge Boothill Society (ehemals Boy Miez Girl) und die Münchener Formation Impala Ray kamen nach Blumenthal – und ihre Fans folgten ihnen willig. Hinterher äußerten sie sich durchweg zufrieden über den ruhigen, mal etwas ausgelassenen Musikabend mit verschiedenen Stilrichtungen und anspruchsvollen Texten sowie der entspannten Atmosphäre.
Mit Gitarren, Mundharmonika, Keyboard und Stimme brachte die Boothill Society das Flair der alten Musikmeister zum Schwingen. Zum Repertoire zählen Folk und Country, dabei sind ihre Lieder selbst getextet und komponiert, die sich musikalisch sowie textinhaltlich vom Mainstream abheben. Wie harmonisch die sechs zusammenspielen können, stellten sie eindrucksvoll unter Beweis. Mal leise und melancholisch, mal temperamentvoll und mitreißend. Die Fans waren begeistert.
Anschließend überließen Boothill Society die Bühne Impala Ray. Doch die wollten anfangs nicht auf die Bühne, sondern spielten hautnah am Publikum. Leichte leise Töne wurden da gespielt, fast zum Schwofen. Eingängiger Folk-Pop war da zu hören. Er verwies auf die SingerSongwriter-Wurzeln von Rainer Gärtner, der die Formation Impala Ray ins Leben rief. Die Band selbst nennt ihren Stil „Bay-Folk“.
Nach vier Stücken änderte sich allerdings beinahe alles. Die Band ging auf die Bühne und fuhr die Elektronik hoch. Sie wagte fast bis zum Ende der Vorstellung den Spagat zwischen Fragilität und Opulenz. Ob gemeinsam oder solo: Die fünf unterhielten ihr Publikum prima und sorgten für einen stimmungsvollen Abend. Dazu brauchte es nur Gitarre, Hackbrett, Tuba, Drums und Trompete, um die Seele von der Eintönigkeit des Alltags zu befreien.
Geschichten aus der Heimat sind es in der Hauptsache, die Impala Ray auf die Bühne bringt. Gründer Rainer Gärtner, der seine Texte selbst schreibt, brachte das Gefühl der Freiheit zum Publikum. Der Song „Napa“beschreibt den Aufbruch in ein fernes Land, „Sailor“erzählt die Geschichte eines alten Fischers, der sich auf einen Kampf mit großen Fischen einlässt, Hemingway lässt grüßen. Leise Melancholie verwandelte sich in kurzer Zeit in stürmische Musik. Das tat der musikalischen Qualität ihrer Darbietungen überhaupt keinen Abbruch.
Kurzum, die Zuhörer im Freiraum erlebten einen harmonischen, stimmungsvollen und entspannten Abend mit Musik für einen Sommerabend.