Schlimmer Gang für das Opfer
Junge Meringerin trifft vor Gericht auf ihren Peiniger
Seit gestern muss sich in Bamberg der mutmaßliche Vergewaltiger eines damals 16-jährigen Mädchens aus Mering öffentlich zu den ihn zur Last gelegten Taten äußern. Die junge Frau wird an diesem Mittwoch in Bamberg zu der Tat vom September 2015 aussagen. Rechtsanwalt Florian Engert aus Augsburg vertritt das Meringer Opfer, das vor Gericht nicht nur als Zeugin, sondern auch als Nebenklägerin auftritt. Nach Informationen von Engert bleibt der jungen Frau eine ausführliche Schilderung des Tathergangs nicht erspart: „Der Angeklagte hat heute kein vollumfängliches Geständnis abgelegt, damit muss meine Mandantin aussagen“, sagte er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Zwar hatte der 27-jährige Mann zunächst die Taten eingeräumt, jedoch seine Aussage anschließend wieder relativiert. Vor Gericht wird auch ein Gutachter gehört, da laut Engert geklärt werden muss, ob eine Sicherungsverwahrung des Täters in Betracht kommt. Zudem stehe die Frage nach dessen Schuldfähigkeit im Raum. Der Angeklagte befinde sich derzeit in der Psychiatrie in Würzburg. „Mittwoch wird ein schwerer Gang für meine Mandantin werden“, sagt Engert. Dann trifft sie zum ersten Mal nach der Tat auf ihren mutmaßlichen Vergewaltiger und wird mit den Ereignissen vor zwei Jahren konfrontiert werden.
Wie berichtet, wird dem 27-Jährigen vorgeworfen, vor zwei Jahren die 16-Jährige am Bahnhaltepunkt in Mering vergewaltigt zu haben. Kurze Zeit später soll es in Wolkersdorf (Mittelfranken) zu einer versuchten Vergewaltigung einer 20-jährigen Auszubildenden gekommen sein. Im Mai 2016 schlug der Täter wieder zu und versuchte bei Kersbrach (Landkreis Forchheim) eine 17-Jährige zu vergewaltigen. Nur das beherzte Eingreifen eines Autofahrers verhinderte Schlimmeres. Seite 10