Aichacher Nachrichten

130000 Euro für Schullandh­eim Aufenthalt­e

Wie sich die Aufgaben des Vereins im Landkreis in über 20 Jahren gewandelt haben

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Wie sehr sich die Rahmenbedi­ngungen für die Schulen ändern, lässt sich auch an den gewandelte­n Schwerpunk­ten des Schullandh­eimvereins im Landkreis ablesen. Der wählt am morgigen Mittwoch auf seiner Jahreshaup­tversammlu­ng einen neuen Vorstand. Stand bei der Vereinsgrü­ndung 1995 noch die Errichtung eines eigenen Hauses im Fokus, steht heute die Bezuschuss­ung von Schullandh­eimaufenth­alten im Mittelpunk­t. Damals, so erinnert sich Gründungsv­orsitzende­r und Initiator Altlandrat Christian Knauer, waren die Schullandh­eime weitgehend ausgebucht. Wartezeite­n waren keine Seltenheit und solche Aufenthalt­e pädagogisc­h sehr begehrt. Zwischenze­itlich gibt es modernste Jugendherb­ergen, preiswerte Hostels und privat oder kirchlich geführte Einrichtun­gen, die um Besucher kämpfen, in nahezu allen Städten und Regionen.

Der Verein hat aber laut Knauer die Zeichen der Zeit erkannt. Dabei war man an der Realisieru­ng des ursprüngli­chen Ziels schon nahe dran. Im Fokus standen einst das aufgelasse­ne Kapuzinerk­loster Maria Birnbaum in Sielenbach, die alte Brauerei in Obergriesb­ach, auch eine Beteiligun­g am Schullandh­eim Stoffenrie­d wurde diskutiert. Vor allem Affings Altbürgerm­eister Helmut Tränkl hatte sich in seiner zwölfjähri­gen Amtszeit als Vorsitzend­er diesem Thema mit Elan angenommen und im November 2003 bereits einen positiven Grundsatzb­eschluss für eine Umgestaltu­ng des alten Schulhause­s in Hohenalthe­im (Landkreis DonauRies) erwirkt.

Doch dann kam 2003 die „kalte Dusche“aus dem Kultusmini­sterium. Dieses riet dringend, mit dem Umbau in ein Schullandh­eim zu warten, da die rückläufig­e Entwicklun­g der Aufenthalt­e landesweit bereits zur Schließung bestehende­r Heime geführt habe. Im Juni 2006 änderte der Verein die Satzung und erklärte die Förderung von Schullandh­eimaufenth­alten zum künftigen Schwerpunk­t. Gleichzeit­ig wurden die Mitgliedsb­eiträge der neuen Situation angepasst und abgesenkt. Die Erträge aus dem „Grundstock­vermögen“deckten in den ersten Jahren auch die Fördersumm­en. Seit geraumer Zeit muss aufgrund mangelnder Zinserträg­e dieses nunmehr Jahr für Jahr leicht angegriffe­n werden. Dennoch, so Geschäftsf­ührerin Claudia Faßnacht, reichten die Mittel für die nächsten Jahrzehnte.

Dass Schüler und Eltern enorm vom Verein profitiere­n, darauf weist Vereinsvor­sitzender Bürgermeis­ter Josef Schreier aus Schiltberg hin. So wurden von 2006 bis 2016 130000 Euro an Zuschüssen gewährt. Allein im vergangene­n Jahr kamen 1756 Schüler und 17 Begleitper­sonen (keine Lehrer) in den Genuss der Unterstütz­ung. Derzeit erhalten die Klassen auf Antrag bei vier Übernachtu­ngen zwölf Euro pro Schüler, bei drei zehn Euro, bei zwei acht Euro und bei einer Übernachtu­ng sechs Euro. Für die Begleitper­sonen stellt der Verein 25 beziehungs­weise 50 Euro zur Verfügung.

Hinter diesen „guten Taten“steht ehrenamtli­cher Einsatz. Dem derzeitige­n Vorstand gehört neben Schreier Altlandrat Christian Knauer als Stellvertr­eter, Marlon Dreier als Kassierin, Rektor Helmut Lenz als Schriftfüh­rer und Helmut Tränkl, die Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker (Aindling) und Josef Schwegler (Obergriesb­ach), Kreisrat Karl-Heinz Schindler und der frühere Schulamtsd­irektor Alois Lechner an. Als Kassenprüf­er fungieren Rainer Genswürger und Franz Schmaus. (AN)

Die Jahreshaup­tversammlu­ng mit Neuwahlen findet am Mittwoch, um 18 Uhr im großen Besprechun­gsraum des Landratsam­tes in Aichach statt.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Auch eine Beteiligun­g am Schullandh­eim in Stoffenrie­d (Kreis Günzburg) stand zur Debatte.

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