St. Jakob will ein Café aufmachen
Neues „Lokal“in Toplage: Das Pfarrzentrum in Friedberg soll bald für Gäste geöffnet werden. Bei dem Projekt geht es um mehr als nur um den Verkauf von Kaffee und Kuchen
Das Pfarrzentrum St. Jakob möchte zu einem offenen Treffpunkt werden. Ein Schritt dorthin soll ein Café sein, das womöglich noch dieses Jahr eröffnen und einen ganz besonderen Charakter bekommen soll. Ziel ist es, das Café im Foyer des Pfarrzentrums täglich zu öffnen, es soll Kaffee und Getränke, auch mal ein Stück Kuchen geben – das alles gegen Spende, damit es sich jeder leisten kann. Geführt wird es von Ehrenamtlichen unter der Anleitung einer Gemeindereferentin.
Der ursprüngliche Gedanke sei vor zwei Jahren auf einer Tagung des Pfarrgemeinderates aufgekommen, berichtet Stadtpfarrer Markus Hau. Damals habe sich die Frage gestellt: „Wie können wir uns als Gemeinde nach außen öffnen?“Ziel war es, Gemeinschaft auch außerhalb der Gottesdienste und Gruppentreffen zu stiften. Gleichzeitig hatte die Bücherei den Wunsch, sich stärker als Treffpunkt zu etablieren – auch mit Lesungen. Und schließlich setzte sich die Gemeinde immer mehr in der Asylarbeit ein. „Integration liegt uns am Herzen“, betont Hau. Das Café soll nun alle drei Aspekte zusammenführen und einen Begegnungsort für Friedberger schaffen, „wo man gut sein kann“, wie es Hau und Kaplan Steffen Brühls formulieren.
Ein Vorbild gibt es in Augsburg, wo der Verein Tür an Tür, der Asylbewerber unterstützt, im Straßenbahndepot beim Arbeitsamt ein ähnliches Lokal eröffnet hat, das gut läuft. Der Gedanke fand bei der Diözese Anklang.
Diese gibt nicht nur einen Zuschuss für den Umbau, sondern finanziert ab 1. September auch die Stelle eines Gemeindereferenten, dessen Hauptaufgabe es sein wird, Gemeinschaft zu stiften und am Leben zu halten. Gab es anfangs noch große Pläne für einen gläsernen Anbau zwischen Pfarrzentrum und Kirche, will St. Jakob jetzt sicherheitshalber klein anfangen. 20 bis 25 Plätze sollen im Foyer entstehen, bei schönem Wetter kann das Café nach draußen verlegt werden. Denn je niedrigschwelliger, desto besser, haben Hau und Brühl erlebt. Je nach Erfolg soll sich das Projekt danach räumlich entwickeln.
Damit es gut aussieht, wurden eine Architektin und ein Innenarchitekt mit der Planung beauftragt. Wichtig ist Brühl: „Das Café ist keine Konkurrenz zu anderen Betrieben in Friedberg.“
Senioren- Jugend und Asylgruppen oder das Trauercafé können es nutzen, die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ist geplant. Bei der Finanzierung setzt man auch auf die Stadt, außerdem steht eine große Einzelspende im Hintergrund. Brühl, der Hau im September im Amt des Stadtpfarrers nachfolgt, hofft, dass das Projekt gut angenommen wird, denn: „Wir wollen unser Zentrum damit auch für die Zukunft bereit machen.“Nur eines soll das Café nicht sein: Ein Ort, an dem „missioniert“wird.