Rückhaltebecken wird teurer
Petersdorfer Rat verschont bei Entwässerung des Baugebiets „Westlich der Mallerbreite“ein bestehendes Biotop. Was der Pumpversuch am Alsmooser Brunnen für die Bürger heißt
Gleich drei Mal beschäftigten sich die Petersdorfer Gemeinderäte bei ihrer Sitzung am Montagabend mit dem Thema Wasser. Zunächst skizzierte Rupert Mayr vom Ingenieurbüro Mayr mögliche Lösungsansätze für die Entwässerung des Baugebiets „Westlich der Mallerbreite“in Willprechtszell. Eine Verwallung wird seitens der Gemeinde eingerichtet und im Rahmen der Kanalarbeiten wird bereits der Grundstein für eine mögliche Erweiterung Richtung Süden gelegt. Fraglich war bis dato noch, wo der obligatorische Puffer – das Rückhaltebecken – errichtet werden soll.
105 Kubikmeter müsse diese Pufferfläche messen, die nun direkt neben dem kleinen Biotop entstehen soll, das in den alten Klärbecken mittlerweile entstanden ist. Die Untere Naturschutzbehörde habe davon abgeraten, das Biotop zu zerstören, heißt es im Bericht des Ingenieurbüros. Stattdessen wird das neue Rückhaltebecken westlich dieser Biotopfläche zwischen der Axtstraße und der Axt angelegt. Summa summarum kostet die Anlage dieses Rückhaltebeckens 8000 Euro mehr. Die Summe für die Kanalerschließung beläuft sich damit auf 313000 Euro anstatt wie ursprünglich angesetzt auf 305000 Euro.
Petersdorfs Bürgermeister Richard Brandner urteilt: „Das ist nur eine marginale Erhöhung.“Dafür könne ein Kleinod erhalten werden, in das der Landschaftspflegeverband in den letzten Jahren bereits Arbeit investiert habe. Gemeinderat Robert Weichselbaumer hatte sogleich eine Idee für das neu geplante Rückhaltebecken: Kann man daraus vielleicht eine Eislauffläche machen? Doch Rupert Mayr musste diese Vision einbremsen. „Das Becken wird oberflächennah geplant“, erklärt der Ingenieur. Zwar wird bei einer Tiefe von 35 bis 40 Zentimetern der Grundwasserspiegel nicht beeinträchtigt, eine Schlittschuhbahn wird es dort allerdings wohl auch nicht geben. Einstimmig beschlossen die Gemeinderäte die Kanalerschließung, die im Zeitraum von Mai bis Oktober bereits umgesetzt werden soll.
Das zweite Thema rund ums Wasser war indes eher eine Grundsatzentscheidung zur Absicherung vor fließendem Hangwasser. Einstimmig beschlossen die Gemeindevertreter, dass nötige Schutzeinrichtungen in Form von Mulden, Sockeln und Wällen grundsätzlich von der Gemeinde erstellt werden. Da es in der Praxis nicht möglich ist, dass diese nur auf gemeindlichem Grund stehen können, muss künftig ein Betretungsrecht im Grundbuch notariell festgelegt werden – falls die Schutzeinrichtung auf Privatgrund errichtet wird. Die Gemeinde sichert sich so die Option, ihrer Unterhaltspflicht an diesen Schutzeinrichtungen nachzukommen.
Das dritte Wasserthema war bereits Thema in einer der vorigen Gemeinderatssitzungen und klang ebenfalls bereits bei der Bürgerversammlung an (wir berichteten). Zwischen dem 13. und dem 23. März soll ein Pumpversuch am Alsmooser Brunnen durchgeführt werden. Das bedeutet auch, dass in eben diesem Zeitraum das Gemeindegebiet von Alsmoos, Gebersdorf und Petersdorf über den Hohenrieder Brunnen mit Trinkwasser versorgt wird. In einem Informationsblatt, das an alle Haushalte verteilt wird, informiert die Gemeinde nun darüber, dass der Desethylatrazin-Gehalt im Hohenrieder Brunnen leicht über dem gesetzlichen Grenzwert liegt.
Dieser Grenzwert liegt bei 0,000100 Milligramm pro Liter (mg/l). Messergebnisse von 0,000125 mg/l, aber auch Werte von 0,000075 mg/l wurden indes beim Hohenrieder Brunnen festgestellt.