Eine Zeitreise durch Jahre voller Engagement
Der Bildungsverein Werkstatt Solidarische Welt verkauft Material aus 37 Jahren entwicklungspolitischer Arbeit
Ein Besuch der Werkstatt Solidarische Welt ist wie eine Reise in längst vergangene Zeiten. Und doch sind die Themen, mit denen sich der Bildungsverein seit Jahren auseinandersetzt, auch heute noch brandaktuell: Kinderarbeit, Fairer Handel, Weltwirtschaft, Klimaschutz, Flucht und Migration. Geändert haben sich nur die äußeren Umstände: Während die Bibliothek der Werkstatt früher oftmals die einzige Informationsquelle zu Themen rund um afrikanische oder lateinamerikanische Länder war, kommen Schüler heute hierher, um sich Tipps zu holen, wie sie die Informationsflut, die ihnen das Internet ausgespuckt hat, am besten bändigen.
„Wir beraten dann Schüler und Interessierte bei der Erarbeitung ihres Referats oder der Planung eines Aktionstags“, sagt Bildungsreferentin Sylvia Hank. Auch Lehrer werden in der Werkstatt mit Unterrichtsmaterialien ausgestattet. Dazu stehen zahlreiche Pakete zu unterschiedlichen Themen zum Verleih bereit. Eine Bildermappe zeigt zum Beispiel die Wocheneinkäufe von Familien aus aller Welt: Während bei der Deutschen Familie hauptsächlich abgepackte Lebensmittel zu sehen sind, sitzt die afrikanische Familie vor Getreidesäcken und frischem Obst.
Eng verzahnt ist die Werkstatt Solidarische Welt mit dem Weltladen im Erdgeschoss des Hauses. „Während wir also Bildungs- und Aufklärungsarbeit leisten, beispielsweise zu fairem Textilhandel, gibt es im Laden faire Textilprodukte zu kaufen“, so Hank. Auch der Flohmarkt am kommenden Samstag, 11. März, findet in den Räumen des Weltladens statt. Im Flyer heißt es, die Besucher können ein Stück der Werkstatt-Geschichte erwerben und genauso ist es auch: In den Kisten sammeln sich T-Shirts, Filme, Bücher und Kampagnenmaterial aus 37 Jahren entwicklungspolitischem Engagement. „Menschen zuerst“heißt es auf dem großen Banner und „Atomwaffen Nein“steht auf dem gelben Buch. Jedes dieser Stücke ist Teil einer Zeitreise und erzählt seine eigene Geschichte darüber, wie es versucht hat, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Mithilfe des Flohmarkts möchte der Verein Platz schaffen und vor allem zukünftige Projekte finanzieren.
Flohmarkt Kurioses und Nostalgi sches gibt es am Samstag, 11. März, von 11 bis 15 Uhr im Weltladen, Weiße Gasse 3. Auch Kaffee und Kuchen wird für die Besucher angeboten.