Aichacher Nachrichten

Zwei Fragen und die Folgen

- VON DANIEL WIRSCHING

Nicht nur für die BildZeitun­g ist Kristina Dunz ein „Gewinner“. So die Rubrik auf der Titelseite. Dabei hat die Journalist­in der Nachrichte­nagentur dpa nur ihre Arbeit gemacht – und zwei Fragen gestellt.

Damit könnte man es bewenden lassen. Dunz jedoch fragte US-Präsident Trump bei der Pressekonf­erenz mit Kanzlerin Merkel vor einer Woche im Weißen Haus unter anderem, warum ihm „Presseviel­falt eigentlich so große Angst“bereite (unser Youtube-Screenshot). Damit hatte sie die Frage formuliert, die sich die ganze Welt stellt. Seitdem ist Dunz die „Frau, die Trump ärgerte“. Und seitdem wird sie von Journalist­en, gerade auch aus den USA, gelobt und gibt Interviews. Medienjour­nalist Stefan Niggemeier kritisiert­e die „Dunz-Festspiele“in einem Artikel, den ein Leser als „etwas beckmesser­isch“bezeichnet­e. Dass sich Dunz’ Chef Sven Gösmann etwas zu sehr für „den Scoop der eigenen Reporterin“begeistert habe? Nun gut.

Dunz selbst wies auf wesentlich Wichtigere­s hin, und zwar darauf, dass Trump kritische US-Kollegen nicht zu Wort kommen lasse oder sie beschimpfe. Sie sprach von einem „großen Drama“, schließlic­h hätten die Deutschen die Pressefrei­heit von den Amerikaner­n gelernt.

Und sie sagte, sie habe ein Problem mit ihrer plötzliche­n Bekannthei­t; die Washington Post schrieb: „In einer Zeit des Schau-auf-michJourna­lismus ist sie alte Schule“. (Die richtigen) Fragen stellen, berichten – darum muss es im Journalism­us gehen. „Alte Schule“eben.

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