Mehr Kontrolle ist gefragt
Im Augsburger Tierheim schlagen sie immer öfter auf: Fälle, in denen zu viele Haustiere in einer Privatwohnung gehalten werden, die dafür nicht geeignet ist.
Hunde sind davon seltener betroffen. Das hat einen Grund: Sie müssen bei der Stadt gemeldet werden. Die Besitzer müssen Hundesteuer zahlen. Das hat eine Kontrollfunktion, die offenbar recht gut funktioniert. Anders sieht es bei Katzen und anderen kleineren Haustieren aus, die nicht bei den Behörden registriert werden müssen. Hier kommt es öfter zu problematischen Haltungen, gerade auch, wenn die Tiere nicht kastriert sind und sich unkontrolliert vermehren. Auch hier könnte mehr Kontrolle (ohne neue Steuern) den Druck auf Halter erhöhen, die Zahl ihrer Lieblinge in einem verträglichen Rahmen zu halten.
Es gibt Kommunen in Deutschland, die auf das Problem reagiert haben. Dort müssen Bürger auch ihre Katzen anmelden. In Bayern ist das allerdings noch nicht der Fall. Deshalb ist die soziale Kontrolle umso wichtiger. Wenn Nachbarn den Verdacht haben, dass Haustiere unter problematischen Bedingungen leben müssen, sollten sie sich nicht scheuen, die Behörden zu informieren. Das hat nichts mit Denunziantentum zu tun. Vielmehr nützt es dem Tierwohl, aber auch Menschen, die mit viel zu vielen Haustieren daheim völlig überfordert sind.