Und was isst du heute (nicht)?
Früher war nicht alles besser, aber vieles einfacher. Mangels Auswahl war der Einkauf schnell erledigt, im Winter konnte man keine Erdbeeren kaufen und auf Studentenpartys gab’s Chili con Carne mit Brot und Salat, weil es schnell satt macht und allseits beliebt war.
Wer dagegen heute Gäste hat, muss eine lange Liste von Eventualitäten einplanen: Harmlos sind Vegetarier und Erdnuss-Allergiker. Komplizierter wird es schon bei Veganern oder Laktose- und/oder Fruktoseintoleranz. Der Hit sind Menschen, die HIT haben. Damit ist kein besonderes Musiktalent gemeint, sondern Histamin-Intoleranz. Und wer glutenfrei lebt, möchte keine „Weizenwampe“, schnitzt sich lieber Pseudo-Spaghetti aus Zucchini und sieht in einer Breze die Vorstufe zur Cracksucht. Anhänger der chinesischen Medizin frühstücken Haferschleimsuppe und Superfood-Fans schwören auf den „Genuss“eines WeizengrasSmoothies. Wenn’s schee macht ...
Merkwürdig ist nur, dass viele all das auf sich nehmen, obwohl es medizinisch gar nicht immer unbedingt nötig ist. Essen wird zur Weltanschauung, zur Religion. Und Andersgläubige sollen manchmal missioniert werden. Früher war das alles einfacher. Deshalb ist ein Rat sehr klug: Iss nichts, was deine Oma nicht als Essen erkannt hätte. Außer vielleicht Gummibärchen ...