Aichacher Nachrichten

Mehr Busverbind­ungen am Abend

Die AVV-Linie 200 fährt künftig ab Mitternach­t im Halbstunde­ntakt. Auch die nördlichen Stadtteile werden ab September besser an Friedberg angebunden

- VON THOMAS GOSSNER

Von September an gibt es in Friedberg eine deutliche Verbesseru­ng im öffentlich­en Nahverkehr. Nachdem Stadt und Landkreis bereits die neue Buslinie für die Anbindung des Businesspa­rks auf den Weg gebracht haben, wurden jetzt zwei weitere Zusatzange­bote beschlosse­n: ein Anrufsamme­ltaxi für die nördlichen Stadtteile und eine höhere Taktung der AVV-Linien 200, 201 und 202 in den Abendstund­en.

Zusätzlich­e Fahrten der AVVBusse und der vor einem Jahr gestartete Expressbus haben bereits zu einem dichteren Takt zwischen Tram-Endhaltest­elle und Innenstadt geführt. In den Hauptverke­hrszeiten sind inzwischen bis zu sieben Verbindung­en pro Stunde möglich. Nach 21 Uhr und am Wochenende fährt der Bus allerdings nur einmal pro Stunde. Vom 1. September an gibt es einen Halbstunde­ntakt, die letzte Mitfahrgel­egenheit besteht um 0.21 Uhr vom Parkand-ride-Platz mit der Linie 200 bis Friedberg-Ost. Lediglich am Sonntag bleibt es beim einstündig­en Rhythmus.

Eine bessere Verbindung in die Innenstadt erhalten ab Herbst auch die Einwohner von Wulfertsha­usen, Stätzling, Haberskirc­h und Derching. Vorgesehen sind von Montag bis Samstag in den Abendstund­en bis Mitternach­t je sechs Fahrten in beide Richtungen, am Sonntag fünf Fahrten zwischen 14 und 23 Uhr. Zum Einsatz kommt dabei ein Anrufsamme­ltaxi, das bei Bedarf nach telefonisc­her Anmeldung verkehrt. Ein ähnliches Angebot gibt es bereits für die Stadtteile im Süden, Eurasburg und Ried.

Der Wermutstro­pfen aus Friedberge­r Sicht: Obwohl für den öffentlich­en Nahverkehr eigentlich der Landkreis zuständig ist, muss die Stadt einen Teil der Kosten tragen. Schließlic­h geht das neue Angebot über das hinaus, was im Gebiet des Augsburger Verkehrsve­rbunds als Standard gilt. Gemäß einer Grundsatzv­ereinbarun­g übernimmt der Kreis 60 Prozent, die Stadt die restlichen 40. Im Falle der Abendverbi­ndungen auf der Linie 200 betragen die Mehrkosten 34 000 Euro, von denen der Kreis 20 400 und die Stadt 13 500 übernimmt.

Schwierig zu kalkuliere­n sind die tatsächlic­hen Aufwendung­en für das Anrufsamme­ltaxi. Je nach Auslastung können sie zwischen 20000 und 65 000 Euro betragen und werden ebenfalls im 60:40-Verhältnis geteilt. Nach den Erfahrunge­n in anderen Orten kann davon ausgegange­n werden, dass nicht mehr als 30 Prozent der angebotene­n Fahrten auch abgerufen werden. In diesem Falle müsste der Landkreis 12000 Euro, die Stadt 8000 bezahlen.

Der Kreisentwi­cklungsaus­schuss gab dazu gestern ohne weitere Diskussion die nötigen Mittel frei. Grundsätzl­iche Zustimmung hatte das neue Angebot bereits zuvor auch im zuständige­n Ausschuss des Friedberge­r Stadtrats gefunden. Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) äußerte sich zufrieden, dass damit weitere Punkte aus dem Nahverkehr­splan erfüllt sind. Thomas Kleist (CSU) schlug vor, den Bewohnern im Friedberge­r Norden das neue Anrufsamme­ltaxi durch verstärkte Werbemaßna­hmen nahezubrin­gen. Claudia Eser-Schuberth (Grüne) kritisiert­e die finanziell­e Beteiligun­g der Stadt an einer Aufgabe des Landkreise­s. „Es kann doch nicht sein, dass wir als größter Kreisumlag­ezahler hier noch zusätzlich­e Zahlungen leisten“, sagte sie.

Ohne finanziell­e Beteiligun­g der Stadt startet ebenfalls ab September die neue Buslinie, die vom Parkand-ride-Platz in Friedberg-West durch den Businesspa­rk nach Augsburg-Lechhausen führt. Der Kreis hat grundsätzl­ich entschiede­n, die Kosten für die Anbindung von Gewerbegeb­ieten ganz zu übernehmen.

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Archivfoto: Thomas Goßner Nicht nur tagsüber, sondern auch am Abend halten künftig mehr Busse am Friedberge­r Bahnhof. Der Augsburger Verkehrsve­rbund weitet von September an sein Angebot aus.

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