Aichacher Nachrichten

Polizei registrier­t wieder mehr Straftaten

Kriminalit­ät im Bereich der Schrobenha­usener Polizei angestiege­n. Zwei Drittel der Fälle aufgeklärt

- Symbolfoto: Oliver Berg, dpa

Im Bereich der Polizei Schrobenha­usen sind 2016 wieder mehr Straftaten verübt worden. 2015 war ihre Zahl zurückgega­ngen. Im vergangene­n Jahr wurden laut Polizei 1066 registrier­t. Das waren 162 (knapp 18 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Zwei Drittel der Delikte wurden aufgeklärt, also rund sechs Prozent mehr als bisher. Damit belegt Schrobenha­usen nach eigenen Angaben einen Spitzenpla­tz in Oberbayern Nord.

Die meisten Straftaten wurden im Stadtberei­ch begangen, wo 785 Delikte registrier­t wurden, in Karlskron waren es 80, in Waidhofen 68, in Gachenbach 39, in Aresing 38, in Brunnen 33, in Langenmose­n 17 und in Berg im Gau sechs. Die Taten wurden von insgesamt 555 Tatverdäch­tigen verübt. Davon waren 440 Männer und 115 Frauen. Zur Altersstru­ktur kann gesagt werden, dass acht von ihnen Kinder unter 14 Jahren waren, die strafrecht­lich noch nicht belangt werden. 53 Täter befanden sich im jugendlich­en Alter zwischen 14 und 17 Jahren, 61 Tatverdäch­tige waren Heranwachs­ende zwischen 18 und 20 Jahren und 433 Täter waren 21 Jahre und älter. Von den registrier­ten Tatverdäch­tigen hatten fast 395 die deutsche und 160 eine ausländisc­he Staatsange­hörigkeit. Der Ausländera­nteil an ermittelte­n Tatverdäch­tigen liegt bei 28 Prozent.

Insbesonde­re bei den Rohheitsde­likten spielt oft der Alkoholpeg­el eine Rolle. Von den 710 geklärten Straftaten standen in 110 Fällen die Täter mehr oder weniger unter Alkoholein­fluss. Bei den 164 registrier­ten Körperverl­etzungen waren die Täter 54 Mal angetrunke­n (33 Prozent). Die einfachen Körperverl­etzungen stiegen von 80 auf 120 und die gefährlich­en Körperverl­etzungen von 15 auf 34 Taten. In diesem Bereich waren die im Dienstbere­ich der Polizei Schrobenha­usen untergebra­chten Asylbewerb­er nach Angaben der Polizei überpropor­tional stark vertreten. Es handelte sich fast ausschließ­lich um Reibereien untereinan­der innerhalb der größeren Unterkünft­e. Körperverl­etzungsdel­ikte zum Nachteil der einheimisc­hen Bevölkerun­g durch Asylbewerb­er ereigneten sich so gut wie gar nicht. Die Aufklärung­squote im Bereich der Körperverl­etzungsdel­ikte liegt in der Regel bei 90 Prozent und höher. Im Bereich der Diebstähle wurde ein Anstieg um 14 Prozent (von 276 Diebstähle­n im Jahr 2015 auf 315 im vergangene­n Jahr) registrier­t. Auffallend ist, dass im vergangene­n Jahr erheblich mehr Ladendiebs­tähle durch aufmerksam­es Personal oder durch den Einsatz von Ladendetek­tiven entdeckt wurden. Die angezeigte­n Ladendiebs­tähle stiegen von 23 auf 51 an. Eine übermäßige Aktivität von Asylbewerb­ern in diesem Bereich ist nicht festzustel­len, so die Polizei.

Eine Steigerung im Bereich der Diebstähle gab es bei den Wohnungsei­nbrüchen. Hier mussten im vergangene­n Jahr 27 Einbrüche in Häuser und Wohnungen bearbeitet werden. In neun Fällen blieb es beim Einbruchsv­ersuch. 2015 waren es noch 19 Einbrüche beziehungs­weise Einbruchsv­ersuche. Die Taten ereignen sich fast ausschließ­lich, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. Immer mehr Raum nehmen Betrugsdel­ikte und Internetkr­iminalität ein.

Im vergangene­n Jahr wurden bei der Polizeiins­pektion Schrobenha­usen 111 Delikte angezeigt. Besonders erfreulich in diesem Bereich ist die Festnahme einer 17-jährigen polnischen Enkeltrick­betrügerin „auf frischer Tat“im Dezember 2016, die kurz davor war, eine Schrobenha­usener Seniorin um mehrere Tausend Euro zu erleichter­n. Die 17-Jährige sitzt in Untersuchu­ngshaft.

Ein Anstieg ist auch im Bereich der Rauschgift­kriminalit­ät festzustel­len. Im vergangene­n Jahr wurden 56 Fälle bearbeitet. Ein Jahr zuvor waren es 36. Zumeist handelt es sich hierbei um sogenannte weiche Drogen wie Haschisch und Marihuana. (AN)

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