Polizei registriert wieder mehr Straftaten
Kriminalität im Bereich der Schrobenhausener Polizei angestiegen. Zwei Drittel der Fälle aufgeklärt
Im Bereich der Polizei Schrobenhausen sind 2016 wieder mehr Straftaten verübt worden. 2015 war ihre Zahl zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden laut Polizei 1066 registriert. Das waren 162 (knapp 18 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Zwei Drittel der Delikte wurden aufgeklärt, also rund sechs Prozent mehr als bisher. Damit belegt Schrobenhausen nach eigenen Angaben einen Spitzenplatz in Oberbayern Nord.
Die meisten Straftaten wurden im Stadtbereich begangen, wo 785 Delikte registriert wurden, in Karlskron waren es 80, in Waidhofen 68, in Gachenbach 39, in Aresing 38, in Brunnen 33, in Langenmosen 17 und in Berg im Gau sechs. Die Taten wurden von insgesamt 555 Tatverdächtigen verübt. Davon waren 440 Männer und 115 Frauen. Zur Altersstruktur kann gesagt werden, dass acht von ihnen Kinder unter 14 Jahren waren, die strafrechtlich noch nicht belangt werden. 53 Täter befanden sich im jugendlichen Alter zwischen 14 und 17 Jahren, 61 Tatverdächtige waren Heranwachsende zwischen 18 und 20 Jahren und 433 Täter waren 21 Jahre und älter. Von den registrierten Tatverdächtigen hatten fast 395 die deutsche und 160 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Der Ausländeranteil an ermittelten Tatverdächtigen liegt bei 28 Prozent.
Insbesondere bei den Rohheitsdelikten spielt oft der Alkoholpegel eine Rolle. Von den 710 geklärten Straftaten standen in 110 Fällen die Täter mehr oder weniger unter Alkoholeinfluss. Bei den 164 registrierten Körperverletzungen waren die Täter 54 Mal angetrunken (33 Prozent). Die einfachen Körperverletzungen stiegen von 80 auf 120 und die gefährlichen Körperverletzungen von 15 auf 34 Taten. In diesem Bereich waren die im Dienstbereich der Polizei Schrobenhausen untergebrachten Asylbewerber nach Angaben der Polizei überproportional stark vertreten. Es handelte sich fast ausschließlich um Reibereien untereinander innerhalb der größeren Unterkünfte. Körperverletzungsdelikte zum Nachteil der einheimischen Bevölkerung durch Asylbewerber ereigneten sich so gut wie gar nicht. Die Aufklärungsquote im Bereich der Körperverletzungsdelikte liegt in der Regel bei 90 Prozent und höher. Im Bereich der Diebstähle wurde ein Anstieg um 14 Prozent (von 276 Diebstählen im Jahr 2015 auf 315 im vergangenen Jahr) registriert. Auffallend ist, dass im vergangenen Jahr erheblich mehr Ladendiebstähle durch aufmerksames Personal oder durch den Einsatz von Ladendetektiven entdeckt wurden. Die angezeigten Ladendiebstähle stiegen von 23 auf 51 an. Eine übermäßige Aktivität von Asylbewerbern in diesem Bereich ist nicht festzustellen, so die Polizei.
Eine Steigerung im Bereich der Diebstähle gab es bei den Wohnungseinbrüchen. Hier mussten im vergangenen Jahr 27 Einbrüche in Häuser und Wohnungen bearbeitet werden. In neun Fällen blieb es beim Einbruchsversuch. 2015 waren es noch 19 Einbrüche beziehungsweise Einbruchsversuche. Die Taten ereignen sich fast ausschließlich, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. Immer mehr Raum nehmen Betrugsdelikte und Internetkriminalität ein.
Im vergangenen Jahr wurden bei der Polizeiinspektion Schrobenhausen 111 Delikte angezeigt. Besonders erfreulich in diesem Bereich ist die Festnahme einer 17-jährigen polnischen Enkeltrickbetrügerin „auf frischer Tat“im Dezember 2016, die kurz davor war, eine Schrobenhausener Seniorin um mehrere Tausend Euro zu erleichtern. Die 17-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.
Ein Anstieg ist auch im Bereich der Rauschgiftkriminalität festzustellen. Im vergangenen Jahr wurden 56 Fälle bearbeitet. Ein Jahr zuvor waren es 36. Zumeist handelt es sich hierbei um sogenannte weiche Drogen wie Haschisch und Marihuana. (AN)